14-02-2014, 22:16
(14-02-2014, 17:48)petronius schrieb:(14-02-2014, 15:37)dalberg schrieb: Völlig klar Petronius, denn in deinem Fall fehlen ja die in meinem Beispiel entscheidenden Voraussetzungen
daß du solche genannt hast, muß ich überlesen haben.
Pardon, ich dachte der Doppelpunkt als Ankündigung sei genügender Hinweis, dass nachfolgend die beiden Voraussetzungen genannt werden.
(14-02-2014, 17:48)petronius schrieb:(14-02-2014, 15:37)dalberg schrieb: Dir ist sexuelle Orientierung egal und deine Kolleginnen und Kollegen "schmieren" dir ihre Orientierung nicht aufs Butterbrot
ganz genau, und ich kenne es auch nicht anders.
welche speziellen arbeitsverhältnisse sollen das denn sein, wo die sexuelle orientierung (haupt)gesprächsthema ist?
Virulente Differenzen werden in der Regel eben niemals zum Hauptgesprächsthema. Genau darin liegt ja auch ihre Problematik und Unlösbarkeit.
Dass mein Beispiel etwas konstruiert ist, muss ich zugeben.
Mir geht es ja vielmehr darum, dass "stark gegenläufige Bedürfnisse, Ansichten und Empfindungen gleich welcher Art als Realitäten beiderseitig erkannt und als Realität anerkannt werden.
Es genügt, in solchen Fällen lediglich die Antipathien festzustellen, aber keineswegs in die Tiefe zu graben um dann Schuldige zu suchen. Schließlich wird ein homophober Mensch es vermeiden, sich dadurch angreifbar machen, dass er dieses sein Problem offen auf den Tisch legt. Gerade die Tatsache, dass persönliche Aversion solcher Art als Grund für Kontaktstörungen eben nicht anerkannt werden, drängt diese ja in den Untergrund.
Erst wenn solche Akzeptanz von Realität und minimale Offenheit in der Kommunikation im Sinne eines "wir können nicht gut miteinander" gelingt, ist eine Lösung überhaupt möglich. Pauschalsätze wie "Es muss doch jeder Kollege genügend Professionalität besitzen, also in der Lage sein, mit jedem Kollegen/jeder Kollegin zusammenzuarbeiten" gehen oft an der Realität vorbei und verhindern Lösungen.
Wer unter Homophobie leidet, kann homophile Personen nicht leiden und letztere leiden unter der unterschwelligen Aversion desgleichen.
Ich hatte in meiner Berufstätigkeit leider nicht selten mit Beziehungsstörungen - vereinzelt auch der genannten - Art zu tun.
Obwohl selbst Außenstehende schnell erkannten, wo der Hase im Pfeffer lag, wurde das eigentliche Problem vorsichtiger- und klugerweise nicht angesprochen. Stattdessen wurde die mangelnde Passung ohne Inhaltsnennung akzeptiert und - es war meist möglich - durch Umorganisation hinreichende Distanz hergestellt.
So wird Homosexualität für einige, vielleicht sogar für viele, ein Problem bleiben. Schäden zwischen Menschen treten aber vor allem dort auf wo "nicht sein kann, was nicht sein darf" und Zwang zu aufreibender Nähe besteht.