24-02-2014, 01:10
(23-02-2014, 20:07)Noumenon schrieb: Mag schon sein, dass es für dich so klang. Aber nehme eben auch zur Kenntnis, dass es nicht so ist.Gerne - ich bin ja immer froh, wenn ich endlich verstehe, um was es (dir) geht! Es wäre aber nett, wenn die Anliegen deutlicher heraus gestellt werden - gilt für alle hier.
Thema: Festlegungen in komplexen Systemen
(23-02-2014, 20:07)Noumenon schrieb: Verstehe ich nicht, bzw. bin ich mir bei meiner Interpretation deiner Ausführungen nicht ganz sicher.Nun, alles was man als "Prägung", "angelernt", "vererbt" bezeichnet, sind nicht einfach nur gespeicherte Daten, sondern können für die weitere Entwicklung der Bewusstseinszustände "Bedeutung" oder "Wert" haben, eben z. B. einen Farbwert. Dieser ergibt sich bei den Farben durch Evolution bedingte Überlebensmechanismen (quasi Hardware), in anderen Fällen durch Lernen z. B. bedingte (erlernte) Reflexe, oder Vorstellungen aus einem gelesenen Buch (quasi Software). Ihr gemeinsames Merkmal ist die Bedeutung für das Bewusstsein. Und ganz sicher lassen sich diese Bedeutungen nicht einfach "messen". Denn das Gehirn kann nachweislich solche Bedeutungen umlernen. Beispielsweise kann man lernen, ein Bild "auf dem Kopf" oder bestimmte Bilder räumlich statt flächig zu sehen.
Wenn wir statt von "Qualia" von "Wahrnehmungsfiltern" sprechen, kommen wir m. E. der Sache und auch der naturwissenschaftlichen Behandlung näher. Ich bin daher nach wie vor der Ansicht, dass diese der naturwissenschaftlichen Methodenlehre zugänglich sind und damit "real". Die Methode muss nur so angepasst werden, dass Befragungsergebnisse (oder Verhaltensantworten) Messergebnissen gleichkommen. Gerade die Farbmetrik zeigt, dass man zumindest für Menschen auch recht allgemeine Aussagen gewinnen kann.
Es ist sogar fürs Farbsehen sicher, dass es auf dauerhaft verschalteten Nervenclustern beruht, die auf bestimmte physiologische Reize aus dem Auge mit einer Signalfolge antworten, die in der Sehrinde mit Farbwahrnehmungen in eindeutiger Verbindung stehen (wird bei Sehprothesen genutzt). Nur das gilt vorläufig ausschließlich für Menschen.
Was bei biologisch fest stehenden Wahrnehmungsfiltern funktioniert, sollte auch mit angelernten funktionieren. Nur wird es immer komplizierter, je höher wir in den Wahrnehmungsebenen aufsteigen. Wenn schließlich die Antworten zu komplexen Gedankengängen werden, dürfte nahezu jede Methode versagen, weil alles sehr individuell von der Vorgeschichte des Erlebten abhängig wird.
Vielleicht übersehe ich etwas. Aber ich meine, dass man Qualia (alle?) auch mit naturwissenschaftlichen Methoden angehen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard