26-02-2014, 00:35
Zitat:Ich denke aber, dass viele Christen dass heute etwas anders sehen. Wichtig ist wohl vordergründig der Versuch. Das Scheitern am Versuch ist afaik keine Sünde.
Möglich. Aber auch heute ist es noch so, dass sich eher die Opfer Vorhaltungen machen lassen müssen als die Täter. Vor allem den, dass sie unter der Tat leiden und deswegen grollen. Der Grund ist aber möglicherweise heute ein anderer. War der Betroffene früher (laut Bibel) noch dazu gezwungen, sich trotz aller Widrigkeiten eine fromme (das heißt, von Aggressionen unbelastete) Seele zu bewahren, um Gott nicht zu verärgern, so ist er es heute, weil die Gesellschaft nicht einsehen will, dass die Welt nicht ganz heil und schön ist, wie sie sie gern hätte. Das Opfer heute ist sozusagen, wenn es ihm nicht gelingt, sein Leid zu verstecken, eine Art Nestbeschmutzer. Darum wird ihm auch keine Ausrede zugebilligt, so wie es mit dem Täter geschieht.
Vielleicht ist es aber doch noch so ähnlich wie früher. Heute heißt es: Der Mensch ist eigentlich gut, auch wenn er andere schikaniert und quält. Damals hieß es eben noch: Gott ist gut, auch wenn er zulässt, dass Menschen andere schikanieren und quälen. So groß ist der Unterschied zu früher gar nicht.

