16-03-2014, 11:06
(16-03-2014, 04:08)Artist schrieb: Sie ist 14 Jahre alt.
Die kursiven Bereiche sind wohl Zusammenhänge, die wohl recht "Speziell" sind.
Philosophisch /Logische Erkärungsmuster mit Begriffen die erst erlernt werden müssen, und noch im Zusammenhang stehen.
Mich würde mal interessieren ob die das so versteht
ah, jetzt ist es mir klar
ja, schon möglich, daß die von mir verwendete terminologie eine vierzehnjährige überfordert - obwohl man die jugend nicht unterschätzen sollte (ich selbst hätte mit vierzehn da nur bahnhof verstanden, das stimmt allerdings). soll aber auch ein kleiner teaser sein, einfach mal nachzufragen
die fragestellung aber führt nun mal in den, wie du es ausdrückst, "Philosophisch /Logischen" bereich. genauer gesagt: das eine ist eine art naturphilosophie zur erklärung der dinge und muster, das andere eben die reduktion auf logische zusammenhänge
die schöpfungsgeschichte als "naturphilosophie" ist eine betrachtung anhand des modells "mensch" - der schöpfergott besitzt ausgesprochen menschliche züge (wir sollen ja sogar sein "ebenbild" sein), sein handeln folgt einer motivation und verfolgt ein ziel - so wie eben auch wir menschen handeln
um etwas zu tun, brauchen wir einen grund und anlaß, und was wir tun, soll einen zweck erfüllen. bei der schöpfungsgeschichte projizieren wir also uns selbst, unser menschliches wesen, auf das universum und dessen entstehungsgeschichte. das ist absolut naheliegend, und deshalb besitzt ja auch jede kultur ihren jeweils eigenen schöpfungsmythos - der aber immer einen anthropomorphen schöpfer besitzt insofern, als dieser mit menschlichen verhaltensweisen (begründetes und zielgerichtetes handeln) ausgestattet ist
die nüchterne, "unphilosophische" betrachtungsweise der naturwissenschaft, die keine menschliche motivation unterstellt und sich nur auf fakten und unmittelbar daraus ableitbare zusammenhänge und kausalitäten beschränkt, ist vergleichsweise eine revolution des denkens. emanzipiert sich der mensch doch vom eigenen anthropomorphismus, allem und jedem die aus dem eigenen handeln und denken bekannten muster der motivation und zielgerichtetheit zu unterstellen - und die dinge erst mal so zu betrachten, wie sie sind, ohne einen planer dahinter vorauszusetzen
und welche überraschung muß es für die philosophisch/anthropomorph zu denken gewohnten gewesen sein zu sehen, wie erfolgreich die welt mit diesem aphilosophischen ansatz des verzichts auf einen planende und organisatorische kraft erklärt werden kann, der ohne das modell motivation/zielgerichtetheit auskommt
überraschend erfolgreich - aber vielleicht weniger überraschend, daß dieser erfolg vielen hohl scheint, weil er dem dasein die basis einer universalen sinngebung sozusagen unter den füßen wegzieht. die welt ist nicht mehr geordnet und wohl eingerichtet, einem plan folgend, sondern kontingent. das beunruhigt viele, hinterläßt ein gefühl unbefriedigender unsicherheit - welches schöpfungsmythen und die damit verbundene virtuelle sinngebung kompensieren
daran ist auch nichts schlechtes, solange man nicht in den bei wortgläubigen verbreiteten kategorienfehler verfällt, den zum xten mal auszuführen ich mir hier erspare
das eine oder andere nicht weiter erklärte fremdwort möge der geneigte leser bitte nachschlagen - oder nachfragen. spezielle begriffe (wie z.b. "kontingenz") drücken nun mal in einem wort aus, was sonst eher weitschweifig erklärt werden müßte - und wir wollen ja hier keine monographien verfassen, sondern überschaubare diskussionsbeiträge
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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