(24-04-2014, 17:32)Lelinda schrieb: Allerdings fände ich es sehr merkwürdig, wenn Pilatus ausgerechnet die Freilassung eines Aufständischen riskiert hätte. Schließlich war es seine Hauptaufgabe, die (römische) Ordnung zu bewahren und sicher auch, seine Soldaten zu schützen.
Das ist richtig. Allerdings ist der ganze Prozess unglaubwuerdig. Ich denke nicht, dass hinter dieser Darstellung irgendetwas Reales steckt, und ich glaube auch nicht, dass das je als real gedacht war.
(24-04-2014, 17:32)Lelinda schrieb: Dass Barrabas ein Aufständischer war, macht also wenig Sinn. Woher hast du diese Behauptung? In meiner Bibel steht nur: "Barrabas war ein Mörder", also ein "normaler", nicht-politischer Verbrecher.
Das steht bei Markus, Kapitel 15:
Luther 1984: "7 Es war aber einer, genannt Barabbas, gefangen mit den Aufrührern, die beim Aufruhr einen Mord begangen hatten."
Einheitsuebersetzung: "7 Damals saß gerade ein Mann namens Barabbas im Gefängnis, zusammen mit anderen Aufrührern, die bei einem Aufstand einen Mord begangen hatten."
So unglaublich wir es finden moegen, dass Pilatus einen Aufstaendigen freilassen wuerde, das steht dort so. Das ist uebrigens ein besonderes Stilmittel von Markus: Alles was wichtig ist, wiederholt er; daher zweimal hintereinander der Aufruhr, Aufstand. Aber wie gesagt, ich denke, Barabbas ist nur eine erfundene, stellvertretende Figur, die fuer alle militaerischen Messias-Anwaerter der damaligen Zeit steht. Das Wichtige hier ist die Wahl; das juedische Volk waehlt den Aufstand, uebersieht dabei aber Gott, wie er seinen Tempel besucht.

