25-04-2014, 11:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-04-2014, 11:07 von Kunigunde Kreuzerin.)
(25-04-2014, 02:23)Ulan schrieb: Insofern macht es Sinn, dass bei Matthaeus auch "Jesus Barabbas" steht, weil es hier um Yom Kippur geht; die beiden Opfer muessen gleichwertig sein.
Jep.
Hallo allerseits, Markus und Matthäus wollten sicher, dass "Barabbas" auch als "Sohn des Vaters" verstanden wird.
Bei Markus "heißt" Barabbas ja nicht so, sondern wird so "genannt" (λεγόμενος - legomenos). "Barabbas" erscheint bei Markus daher eher als Titel bzw. als Ehrenname und nicht als "richtiger" Name.
Vor der Barabbas-Stelle bringt Markus zwei Übersetzungen, die es auch sprachunkundigen Lesern ermöglichen, die Bezeichnung "Barabbas" zu übersetzen und zu verstehen.
Mk 10,46
Und sie kamen nach Jericho. Und als er aus Jericho wegging, er und seine Jünger und eine große Menge, da saß ein blinder Bettler am Wege, Bartimäus, der Sohn des Timäus.
Mk 14,35-36
Und er ging ein wenig weiter, warf sich auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge, und sprach: Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!
Matthäus hat den markinischen Wink hier richtig verstanden und - da es in sein Konzept passte -, zusätzlich "Jesus" als Vornamen eingeschoben, um die Spiegelbildlichkeit der beiden Gestalten noch zu verstärken - damit´s auch der letzte begreift
