07-05-2014, 17:46
Ich stimme vielem zu, was die Bedeutung dessen, was "böse" bzw. "gut" genannt wird, relativiert. Wir leben in einer Welt des Relativen, der Relationen; also kommt es in der Tat auf die Beziehung an zwischen Tat und Täter. Soweit, so gut!
Ich komme aber nochmal zurück auf die Ursprungsfrage:
"gut", wenn die Belange anderer, besonders ihrer Notlage(n) berücksichtigt werden, wenn Achtung und Beachtung der Würde des Anderen herrschen und die gesetzlichen Regeln eingehalten werden;
"böse", wenn die Besitzverhältnisse oder gar das Leben und die Gesundheit Anderer angetastet werden (Erniedrigung, Unterdrückung, Lüge, Diebstahl, Mord).
In einer Lehre würde ich jederzeit sagen (schreiben), dass dies die "absoluten Mindest-Werte" einer Gemeinschaft sein müssen, damit sie funktioniert. Und ja, diese Wertvorstellungen sind in der Tradition enthalten und sind oder werden verinnerlicht - bis hin zur Personalisierung der Prinzipien.
Hier muss man also unterscheiden, ob man sich in Ausnahmezuständen, in einem Philosophie-Seminar oder im praktischen Leben befindet. Im praktischen Leben werde ich (und werden wahrscheinlich wir alle) keine noch so fadenscheinige Ausrede akzeptieren, nur weil der Böswillige gewisse Relativierungen vornimmt.
Also ja, ich "glaube" an des Böse, weil es so gesetzt wurde (s. o.) und jeder weiß, was damit gemeint ist. Im Zweifelsfall soll er oder sie die Betroffenen fragen.
Evolution (auch wenn wir die technische Entwicklung einbeziehen) verläuft ganz anders, als Krieg. Vielleicht verläuft sie im Friedensfall langsamer. Aber Aufbrüche "zu neuen Ufern" werden nicht überwiegend durch Krieg initiiert, sondern durch Bedarfsfälle (die natürlich durch einen Krieg besonders sichtbar werden).
Aber das halte ich persönlich für falsch. Glaube ist ein gesellschaftliches Phänomen, das uns erst zu dem Sozialwesen macht, das wir (in unseren gesellschaftlichen Feldern) sind. Wenn wir ethische Entscheidungen nicht schnell und einigermaßen richtig treffen, katapultieren wir uns recht schnell ins (u. U. tödliche) Abseits. Deswegen ist eine klare ethische Abgrenzung nichts, wogegen man "rebellieren" müsste. (Der Rebell hat in dem Augenblick Recht, wo der Mächtige für sich andere Regeln von Gut und Böse beansprucht!)
Ich komme aber nochmal zurück auf die Ursprungsfrage:
(07-07-2009, 17:26)d.n. schrieb: Glaubt ihr wirklich es gibt soetwas wie das"BÖSE"?Diese Frage und ihre weiteren Erläuterungen fragt nicht weltlich-sachlich, sondern weltanschaulich, mithin nach der Deutung u. a. der Religionen. Damit bewegen wir uns im Kosmos der Lehren, die uns beeinflussen, und die uns das tägliche Zusammenleben vereinfachen. Nähern wir uns der Frage von den Extremen her, so ist ...
"gut", wenn die Belange anderer, besonders ihrer Notlage(n) berücksichtigt werden, wenn Achtung und Beachtung der Würde des Anderen herrschen und die gesetzlichen Regeln eingehalten werden;
"böse", wenn die Besitzverhältnisse oder gar das Leben und die Gesundheit Anderer angetastet werden (Erniedrigung, Unterdrückung, Lüge, Diebstahl, Mord).
In einer Lehre würde ich jederzeit sagen (schreiben), dass dies die "absoluten Mindest-Werte" einer Gemeinschaft sein müssen, damit sie funktioniert. Und ja, diese Wertvorstellungen sind in der Tradition enthalten und sind oder werden verinnerlicht - bis hin zur Personalisierung der Prinzipien.
Hier muss man also unterscheiden, ob man sich in Ausnahmezuständen, in einem Philosophie-Seminar oder im praktischen Leben befindet. Im praktischen Leben werde ich (und werden wahrscheinlich wir alle) keine noch so fadenscheinige Ausrede akzeptieren, nur weil der Böswillige gewisse Relativierungen vornimmt.
Also ja, ich "glaube" an des Böse, weil es so gesetzt wurde (s. o.) und jeder weiß, was damit gemeint ist. Im Zweifelsfall soll er oder sie die Betroffenen fragen.
(07-07-2009, 17:26)d.n. schrieb: ich für meinen teil glaube an die wichtigkeit von krieg und chaos, nur durch diese herausforderungen hat sich die menschheit weiter entwickelt, die Evolution besagt das der stärkere überlebt und sich weiterentwickelt.Krieg ist zunächst einmal "gemacht" und benachteiligt jene, die sich nicht und schließlich jene, die sich nicht mehr wehren können. Krieg als evolutiven Motor zu betrachten, bedeutet die Verniedlichung des Problems. Krieg ist abgrundtief "böse" und fördert die niedersten Instinkte oder Instinktreste des Menschen.
Evolution (auch wenn wir die technische Entwicklung einbeziehen) verläuft ganz anders, als Krieg. Vielleicht verläuft sie im Friedensfall langsamer. Aber Aufbrüche "zu neuen Ufern" werden nicht überwiegend durch Krieg initiiert, sondern durch Bedarfsfälle (die natürlich durch einen Krieg besonders sichtbar werden).
(07-07-2009, 17:26)d.n. schrieb: ... Satan, Scheitan, Dämonen, Sith (sind) aber oftmals bei genauereer betrachtung nur rebellen gegen den mehr oder weniger offen aufgezwungenen gehorsam gegenüber einer höheren macht,..Das mag von Manchen so gesehen werden, namentlich dann, wenn in Form der Personifizierung des "Guten" und "Bösen" gedacht wird.
Aber das halte ich persönlich für falsch. Glaube ist ein gesellschaftliches Phänomen, das uns erst zu dem Sozialwesen macht, das wir (in unseren gesellschaftlichen Feldern) sind. Wenn wir ethische Entscheidungen nicht schnell und einigermaßen richtig treffen, katapultieren wir uns recht schnell ins (u. U. tödliche) Abseits. Deswegen ist eine klare ethische Abgrenzung nichts, wogegen man "rebellieren" müsste. (Der Rebell hat in dem Augenblick Recht, wo der Mächtige für sich andere Regeln von Gut und Böse beansprucht!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

