24-05-2014, 01:21
Zitat:Laut Bergpredigt genügt schon ein unbedachtes Wort gegenüber einem Mitmenschen, um verdammt zu werden. Obwohl Jesus selbst seine Gegner andauernd beschimpfte.Zitat:Vor dem Richterstuhl Gottes gilt nämlich nicht,was du Gutes getan hast sondern was du nicht getan hast und welche Gesetze du übertreten hast.
Wenn man Teile der Bibel ignoriert, wie den Jakobus-Brief oder die Bergpredigt...
Die Messlatte scheint bewusst so hoch gelegt worden zu sein, dass (und damit) auch der gutherzigste Mensch automatisch zum Sünder wird. Er kann den extrem hohen Ansprüchen Gottes bei allen Anstrengungen niemals genügen und muss ihn deshalb unaufhörlich um Gnade anflehen, um nicht wegen kleinster Verfehlungen zu grausamsten ewigen Qualen verurteilt zu werden. Und das, obwohl Gottes Gnade eher auf dem Papier steht, als ehrlich zu sein. Und diesen bedrohlichen Gott muss der Mensch auch noch lieben!
War das ein Versuch, der frühen Christen, die Gläubigen durch Niederdrücken des Selbstbewusstseins bei der Stange zu halten?
Das Komische ist, dass die Nächstenliebe ab dem Jüngsten Gericht keine Rolle mehr zu spielen scheint. Die Seligen in der Apokalypse scheinen jedenfalls kein Problem damit zu haben, dass andere Leute auf ewig im Feuer gequält werden. Auch Jesu Forderung nach Nächstenliebe hört hier auf: Die klugen Jungfrauen, die bei der Hochzeit dabei sein dürfen, sind eben nicht so "dumm" (oder gutmütig), den törichten Kolleginnen von ihrem Öl abzugeben. Mit diesem Gleichnis empfiehlt Jesus also Egoismus - zumindest, wenn das Weltende da ist.

