(24-05-2014, 21:47)Lelinda schrieb: Dass die damaligen Christen nicht so lieb und nett waren, wie viele Leute gern glauben würden, mag wohl stimmen. Dass der arme römische Kaiser jedoch nur eine Art Strohpuppe gewesen sein sollte, die Angst vor der Apokalypse hatte und deswegen brav tat,
was die Priester sagten, halte ich für etwas weit hergeholt.
So habe ich das auch nicht geschrieben. Konstantin war nicht aus Angst vor der Apokalypse tätig – im Gegenteil ! Die christlichen Prediger hatten den armen naiven Kerl instrumentalisiert, sie hatten ihm vorgelogen daß er das strahlende Werkzeug Gottes sei, ein strahlender Held, ein Gottkönig, ein König mit göttlicher Legitimation.
Nicht aus Angst vor der Apokalypse zog er in den Krieg, sondern im Gegenteil weil er sich als Werkzeug des allmächtigen Gottes unverwundbar wähnte.
So wie der Mahdi in Khartum 1881, als sich die Streiter Allahs als unverwundbar wähnten. Man hatte ihnen eingeredet, gegen die Kugeln der Briten unverwundbar zu sein. Sie ritten in Schwärmen lachend ins Gefecht, in die Salven der Briten hinein
Diese Tollkühnheit der Mahdisten ging schief. Bei Konstantin war sie erfolgreich, da der militärische Sieg errungen wurde, bevor sich die Unverwundbarkeit als Propagandalüge herausstellte. Damals gab es eben noch keine Repetiergewehre und kein Kartätschfeuer, somit war ein Sturmangriff mit siegestrunkener und lachender Mannschaft noch möglich und führte tatsächlich zum Erfolg. Die paar hundert Sterbenden waren zu Zeiten Konstantins auch kein großes Problem. Man gab ihnen Opium, worauf sie entschliefen und redete sich ein, daß sie nun im Paradies oder im Himmel seien, was man niemals so genau wußte.

