06-06-2014, 00:54
(05-06-2014, 21:01)petronius schrieb:(05-06-2014, 01:33)Erich schrieb:(02-06-2014, 20:14)petronius schrieb:(02-06-2014, 13:47)Erich schrieb: Nun, das ergibt sich daraus, dass von ihrer Religion Überzeugte sich nach der in den jeweils als heilig geltenden Überlieferungen versprochenen Belohnung für Gott-gewolltes Verhalten im gedachten Jenseits sehnen
pauschal würde ich das nicht unterschreiben. viele gläubige unterschiedlichster religionen haben sich von einem solch primitiven glaubensverständnis gelöst (der gesellschaftliche kontext spielt dabei sicher auch eine nicht unwesentliche rolle)
Sicher hast Du recht, soweit Religionen betroffen sind, die nolens oder volens der Aufklärung unterzogen wurden wie das Christentum
es ist nicht sinnvoll, hier zu pauschalisieren, daß "Religionen der Aufklärung unterzogen wurden"
denn es gibt natürlich ebenso christen, bei denen die aufklärung nicht verfangen hat, wie auch muslime, die ein recht aufgeklärtes religionsverständnis haben
Fakt ist, dass die Aufklärung von den im Abendland vertretenen christlichen Konfessionen trotz größter Bemühungen nicht, vom Islam jedoch sehr wohl unterdrückt werden konnte. Und vollkommen klar ist, dass Aufklärung und Säkularisation die Religionen des Abendlandes wandelte und damit auch ein neues Religionsverständnis der riesigen Mehrheit der Gläubigen bewirkte. Schon allein an die spezifisch katholisch Verkündigung glauben mehr als 50% aller Christen. Dann nimm noch die Lutheraner dazu und und ... . Da fallen weltweit gesehen die an das Wort glaubende Christen z.B. im US-Bible-Belt nicht gerade stark in`s Gewicht - ganz im Gegensatz zur Verbreitung der Wortgläubigkeit im Islam. Das sind schon gewaltige Unterschiede, die noch dadurch verstärkt werden, dass Koran und Sunna Gewalt im Gegensatz zum NT keineswegs ächten, auch wenn diese Ächtung der Gewalt durch das NT von den Gläubigen der Hauptkonfessionen erst in jüngster Zeit zu leben begonnen wurde.
Fakten sind zudem keine "Pauschalierungen"!
(05-06-2014, 21:01)petronius schrieb:(05-06-2014, 01:33)Erich schrieb: Da wird interpretiert. So wird z.B. selbst konservativ interpretierter Katholizismus die Evolution nicht mehr bestreiten und Darwin wurde sogar post hum von der Kirche rehabilitiert. Auch gilt die Bibel im Gegensatz zu früher nicht mehr als explizites Wort Gottes, ihre Stories zu einem Gutteil als Metaphern.
Im Islam ist das ganz anders
unsinn
auch im islam gibt es diese ansichten
nicht überall, wohl nicht in der globalen mehrheit - aber auch unter christen wirst du gläubige finden, die es anders sehen als du beschreibst
das hat also weniger mit der jeweiligen religion zu tun als mit dem bewußtsein der einzelnen gläubigen
Das „Bewusstsein“ der meisten Gläubigen wird von Schule, Elternhaus und im Fall der Religion von den sie verkündenden Autoritäten geprägt. Manche lösen sich von dieser Prägung, bezeichnen sich dann aber auch eher selten als Gläubige. Zudem findest Du ungläubige Gläubige eher unter Christen als unter Muslimen und die Gläubigen monotheistischer Religionen leben verschiedene Botschaften (s. dazu oben meine Ausführungen zur Gewalt).
(05-06-2014, 21:01)petronius schrieb:(05-06-2014, 01:33)Erich schrieb: Aber meinst Du wirklich, dass die in Stadtteilen lebenden Muslime, die lediglich von einer Minderheit von Nichtmuslimen bewohnt sind, in die deutsche Gesellschaft integriert sind?
je nachdem
es ist absurd, wie du hier die individuelle gesinnung qua wohngebiet festschreiben willst
Auch wenn Du das nicht erkennst, ist es einfach Fakt, dass in weitgehend homogenen Gemeinschaften auch eine weitgehend einheitliche Überzeugung sowohl weltlicher als auch religiöser Art vorherrscht.
(05-06-2014, 21:01)petronius schrieb:(05-06-2014, 01:33)Erich schrieb: Bei den Muslimen, die in unserem eigenen Umfeld wohnen, die vielleicht auch qualifizierte Berufe haben, ist das sicher anders. Aber das ist nicht die Mehrheit - imho.
ja und?
dann laß uns daran arbeiten, anstatt sie durch pauschale ablehnung erst recht in eine trotzhaltung zu drängen
Ich denke, dass besonders in Skandinavien und D sehr viel für die Integration von Migranten getan wurde und wird. Sie sind weder durch geltendes Recht benachteiligt noch ihre Bildungsmöglichkeiten betreffend. Auch das Erlernen der dt. Sprache wird häufig bezahlt. Das bringt ja auch oft gute Ergebnisse, allerdings seltener bei Muslimen als z.B. bei den den Europäern noch kulturfremderen Vietnamesen, wie der letzte (oder vorletzte?) Bildungsbericht des Bundes belegt.
Es wird wirklich sehr viel getan. Aber die Aufklärung muss aus den Reihen der Gläubigen heraus einsetzen. Dazu können Un- oder Andersgläubige wenig tu`n. Da gibt`s ja auch Ansätze, der Euroislam z.B. (der u.a. vorsieht, was in der islamischen Welt extrem selten praktiziert, nämlich die Trennung von Staat und Religion), aber der wird von den allermeisten europäischen Muslimen abgelehnt. Wer mag, kann ja `mal in islamische Foren sehen oder einschlägige Websites dazu lesen.

