(13-06-2014, 09:03)eddyman schrieb:(12-06-2014, 20:29)petronius schrieb: "die körperliche Begierde" reglementieren oder gar unterdrücken müßtenNein, nicht unterdrücken! Eher ein Auslaufenlassen durch Analyse der Vergänglichkeit der Sinnesobjekte. Aber das ist ein anderes Thema...
Es ist allgemein ein großes Problem, dass Enthaltsamkeit für uns heute jeden Reiz verloren hat
ich denke nicht, daß das "allgemein ein großes Problem" ist
es mag aber für den eins sein, für den "Enthaltsamkeit einen Reiz hat"
(13-06-2014, 09:03)eddyman schrieb: Ich habe das Gefühl, aus den beiden Extremen der krassen Unterdrückung der Vergangenheit und der Zügellosigkeit heute, wissen wir eigentlich gar nicht so recht, wie wir mit unserer Sexualität umgehen sollen, und v.a. was dahinter steht
ich muß mich weder rigiden sexualnormen unterwerfen noch einer "Zügellosigkeit" anheimfallen, um zu wissen, wie ich mit meiner Sexualität umgehen soll
dazu gibt es zum einen durchaus fundierte literatur, man kann sich mit anderen (ganz wichtig: mit dem jeweiligen partner!) dazu austauschen und macht seine erfahrungen
und "was dahinter steht", ist nicht zuletzt sache der "dahinter stehenden" persönlichkeiten, läßt sich nicht autoritativ über einen kamm scheren
(13-06-2014, 09:03)eddyman schrieb: Gerade mein Punkt (3), also dass Sexualität Energie ist, müsste ja eigentlich greifen, da in einer individualistischen Gesellschaft immer die Kraft des Einzelnen betont wird. Es wird nicht bewusst gemacht, dass Sex ein den Menschen schwächendes Vergnügen ist
das ist es ja auch keineswegs zwingend oder auch nur üblicherweise
sicher kann auch sex wie alle anderen genüsse "entarten", indem man sich völlig darauf fixiert (was ja nicht zuletzt heißt, für anderes blind zu werden), und damit den menschen im sinne einer umfassenden lebensteilhabe "schwächen" - das betrifft aber nur eine minderheit, von der nicht auf die allgemeinheit geschlossen werden kann. nicht jeder weinliebhaber ist alkoholiker
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)