15-06-2014, 21:03
(15-06-2014, 20:14)Mustafa schrieb: "In dem Augenblick, wo Menschen aus einer Weltanschauung die Konsequenzen für ihre Lebensführung ziehen , wo sie aus gemeinsamen Wert- und Zielvorstellungen , die für sie sinnstiftenden Charakter haben , ihr Leben normativ gestalten , beginnt Religion ."
das mag ihr beginn sein, macht sie aber noch nicht aus
sonst wären auch politische parteien religionen
(15-06-2014, 20:14)Mustafa schrieb: "Den Islam" gibt es nicht. Es gibt einfach Muslime, die ihren Glauben leben
ja, aber was du lebst, hat mit dem muslimischen glauben (gemessen an islamischer theologie und, da bin ich mir recht sicher, außer in einzelfällen allgemein gelebter praxis) nichts zu tun
und natürlich gibt es einen "islam" (wenn auch in verschiedenen schattierungen), der das glaubensleben bestimmt oder wenigstens beeinflußt. wie es auch ein "christentum" gibt, und die beide nicht dasselbe sind
wenn sowohl "islam" wie auch "christentum" bloß chiffre für "ich glaub, was und wie es mir gefällt" sein soll, sind die begriffe wertlos
(15-06-2014, 20:14)Mustafa schrieb: Und das muss keineswegs so sein wie eine vermeintliche "Mehrheit" das sieht
niemand hat was dagegen, wenn du dich als muslim, jedi-ritter oder krümelmonster empfindest und das auch sagst
aber diese privatmeinung muß auch keiner teilen, vor allem nicht jemand, der sich - anders als du - an die konventionen der jeweiligen gruppe hält
(15-06-2014, 20:14)Mustafa schrieb: War für dich der ägyptische Literaturnobelpreisträger Nagib Mahfuz auch kein Muslim?
Hat er doch ein Szenario entworfen, in dem nach Muhammed noch ein Prophet kommt, den er mit dem aufgeklärtem Denken gleichsetzt, welcher dann Gott mit dessen Zustimmung tötet
cool

aber was war sein glaube in bezug auf allah?
das nämlich wäre das kriterium
(15-06-2014, 20:14)Mustafa schrieb: Genau so kann man nämlich Kant und Islam zusammenbringen.
Und da ja Kant selbst sein Denken mit Religion vereinbaren konnte, ist es schon etwas absurd zu behaupten, sowas würde nicht gehen.
für kant und dich gehts offenbar
für religiöse muslime wohl nicht
(15-06-2014, 20:14)Mustafa schrieb: Da ich mein Leben lang Muslim bin, und in einer islamischen Gemeinschaft lebe, in der niemand auf die Idee kommen würde, mir das Muslimsein abzusprechen, kann ich deine Beurteilung nicht wirklich ernst nehmen.
aber was bitte macht denn konkret dein "muslimsein" aus?
daß du dich als solchen bezeichnest?
jedem tierchen sein pläsierchen...
dein pläsierchen sagt aber nichts über islam oder muslime, taugt insbesondere nicht zu deren definition
wenn du also sagst:
"Man kann Islam durchaus mit Kant in Einklang bringen, ohne hin- und hergerissen zu werden"
dann trifft das für dich wohl zu, sagt aber nichts über den islam
denn wie du das kantsche diktum aus dem islam herleiten willst, also aus texten etc. dieser religion, und nicht nur aus einem trotzigen "aber ich nenne mich muslim und ich kanns!", das behältst du ja als dein geheimnis für dich
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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