Der extreme Auswuchs dieses Phaenomens ist uebrigens in den USA die sogenannte "KJV Only"-Bewegung. Diese definiert die King James Version der Bibel als die einzig wahre, das direkte Wort Gottes enthaltende Ausgabe der Bibel. Das klingt zunaechst einmal verrueckt und man mag das als Randphaenomen annehmen, aber es ist tatsaechlich eine sehr weit verbreitetete Haltung in der amerikanischen evangelikalen Christenheit.
Wer nicht weiss, was die King James Version ist: Das ist eine von Koenig James VI. von England im Jahre 1611 herausgegebene, (noch heute) sogenannte "authorisierte Version" der Bibel, im Prinzip eine Ueberarbeitung vorheriger Uebersetzungen. Trotz der archaischen Sprache ist die heute noch die oder eine der dominierenden englischsprachigen Bibelausgaben. Fuer damalige Verhaeltnisse war die Uebersetzung exzellent und recht neutral. Allerdings waren die zugrundeliegenden Grundtexte nicht gerade die besten (wenige und unvollstaendige Manuskripte), die Kenntnis von Koine-Griechisch war noch nicht so gut (einige der Uebersetzungen sind, sagen wir mal, erheiternd), bei einigen Versen weiss man bis heute nicht, wo die herkommen, und auch die Bedeutung vieler damaliger englischer Worte hat sich bis heute geaendert (z.B. "worship"). Trotz einiger leichter sprachlicher Anpassungen ist der Text, von ein paar fruehen Korrekturen abgesehen, unveraendert.
Das Problem der Evangelikalen ist nun, dass auf diesem Text ein riesiger Korpus von Bibelinterpretationen beruht. Bei modernen Bibeln funktionieren die ganzen liebgewonnenen Querverweise zwischen AT und NT nicht mehr, da es die Stellen oft nicht mehr so gibt. Der "Strong", den Sinai so gerne benutzt, beruht auf der KJV. Das Hauptproblem ist natuerlich, dass sich die Doktrinen oft nicht mehr wiederfinden lassen, womit wir das Threadthema erreicht haben.
Interessant hierbei ist die Rationalisierung der "KJV Only"-Haltung. Da der Text der KJV seit dem Erscheinen inhaltlich praktisch unveraendert ist, wird dies als Beweis fuer die Unveraenderlichkeit des Wortes Gottes gesehen (schoener Zirkelschluss). Diese Unveraenderlichkeit wird rueckprojiziert bis auf die Evangelisten, die, an den Lippen Jesu haengend, den Text mitstenographiert haben und das dann irgendwie den Uebersetzern der KJV wortgetreu ueber all die Jahrhunderte haben zukommen lassen.
Da wir ja nun durchaus alte Bibelmanuskripte haben, wie den Codex Sinaiticus und den Codex Vaticanus, werden diese als Faelschungen diskreditiert. Erstens, ein Codex kommt aus dem Vatikan (paepstliche Faelschung), zweitens, sind beide alexandrinische Korruptionen (all die Gnostiker aus Alexandria haben sich darin verewigt), und drittens, kann man anhand des offensichtlichen Korrekturprozesses in den Manuskripten sehen, dass die Texte veraendert wurden. Da stehen die imaginaeren unveraendert ueberlieferten wahren Texte im Vergleich doch sehr viel besser da.
Also, wenn Ihr wirklich wissen wollt, was Jesus gesagt hat, muesst Ihr die King James Bibel konsultieren. Es waere witzig, wenn es nicht so verdreht in seinen Gedankengaengen waere.
Wer nicht weiss, was die King James Version ist: Das ist eine von Koenig James VI. von England im Jahre 1611 herausgegebene, (noch heute) sogenannte "authorisierte Version" der Bibel, im Prinzip eine Ueberarbeitung vorheriger Uebersetzungen. Trotz der archaischen Sprache ist die heute noch die oder eine der dominierenden englischsprachigen Bibelausgaben. Fuer damalige Verhaeltnisse war die Uebersetzung exzellent und recht neutral. Allerdings waren die zugrundeliegenden Grundtexte nicht gerade die besten (wenige und unvollstaendige Manuskripte), die Kenntnis von Koine-Griechisch war noch nicht so gut (einige der Uebersetzungen sind, sagen wir mal, erheiternd), bei einigen Versen weiss man bis heute nicht, wo die herkommen, und auch die Bedeutung vieler damaliger englischer Worte hat sich bis heute geaendert (z.B. "worship"). Trotz einiger leichter sprachlicher Anpassungen ist der Text, von ein paar fruehen Korrekturen abgesehen, unveraendert.
Das Problem der Evangelikalen ist nun, dass auf diesem Text ein riesiger Korpus von Bibelinterpretationen beruht. Bei modernen Bibeln funktionieren die ganzen liebgewonnenen Querverweise zwischen AT und NT nicht mehr, da es die Stellen oft nicht mehr so gibt. Der "Strong", den Sinai so gerne benutzt, beruht auf der KJV. Das Hauptproblem ist natuerlich, dass sich die Doktrinen oft nicht mehr wiederfinden lassen, womit wir das Threadthema erreicht haben.
Interessant hierbei ist die Rationalisierung der "KJV Only"-Haltung. Da der Text der KJV seit dem Erscheinen inhaltlich praktisch unveraendert ist, wird dies als Beweis fuer die Unveraenderlichkeit des Wortes Gottes gesehen (schoener Zirkelschluss). Diese Unveraenderlichkeit wird rueckprojiziert bis auf die Evangelisten, die, an den Lippen Jesu haengend, den Text mitstenographiert haben und das dann irgendwie den Uebersetzern der KJV wortgetreu ueber all die Jahrhunderte haben zukommen lassen.
Da wir ja nun durchaus alte Bibelmanuskripte haben, wie den Codex Sinaiticus und den Codex Vaticanus, werden diese als Faelschungen diskreditiert. Erstens, ein Codex kommt aus dem Vatikan (paepstliche Faelschung), zweitens, sind beide alexandrinische Korruptionen (all die Gnostiker aus Alexandria haben sich darin verewigt), und drittens, kann man anhand des offensichtlichen Korrekturprozesses in den Manuskripten sehen, dass die Texte veraendert wurden. Da stehen die imaginaeren unveraendert ueberlieferten wahren Texte im Vergleich doch sehr viel besser da.
Also, wenn Ihr wirklich wissen wollt, was Jesus gesagt hat, muesst Ihr die King James Bibel konsultieren. Es waere witzig, wenn es nicht so verdreht in seinen Gedankengaengen waere.