25-06-2014, 13:40
Weber war doch der mit der Gefährtenehe.
Ein Musterbeispiel.
"Der Psychoanalytiker Otto Gross etwa stürmte die Festung der bürgerlichen Ehe, indem er seine sexuelle Befreiungstheorie munter in die Tat umsetzte. 1907 betrat der Schwabinger Bohemien den großbürgerlichen Salon des Soziologen Max Weber und seiner Frau Marianne in Heidelberg. Der Lebensreformer und Anarchist Gross hatte es sich zum wissenschaftlichen Projekt gemacht, Frauen aus unglücklichen Ehen zu "befreien", indem er sie verführte. Die neue Frau, die er sich zusammenreimte, war eine promiskuitiv enthemmte, das Paradies schlechthin: der Orgasmus. Gross "therapierte" mitunter eine Doktorandin Webers, mit ihr sollte der Soziologe selbst eine Affäre beginnen. Die Doktorandin wiederum aber war die beste Freundin von Max Webers Frau Marianne.
Die Trümmer, die derartige Experimentalanordnungen hinterließen, waren beträchtlich. Gross starb verarmt und verwirrt als Drogenkranker. Seine befreiten Frauen waren nach seiner Befreiungstat in der Regel unfreier als zuvor – mit unehelichen Kindern ausgestattet und leidend unter gesellschaftlicher Verachtung erwies sich ihr Paradies als nur kurzlebige Reizung. Wie mit den aus amourösen Verwicklungen hervorgegangenen Kindern zu verfahren sei, entfaltete zu jener Zeit übrigens der Schriftsteller Richard Dehmel: nämlich sehr großzügig. Es komme nicht auf natürliche, sondern auf symbolische Vaterschaft an.
Die Frauenrechtlerin Marianne Weber und ihr Mann Max hielten, allen Wirren zum Trotz, an ihrer Ehe fest – wenngleich auf Kosten sexueller Erfüllung. Sie bildeten eine Art "Gefährtenehe":
Geist und Reflexion hatten in ihrer Beziehung früh die Erotik verdrängt. "
*http://www.zeit.de/2011/12/Intellektuelle-Ehe/seite-2
Ehe blieb kinderlos, kein Wunder, nicht nur Denken auch mal schnackseln.
Der will was von Ethik erzählen.
Ein Musterbeispiel.
"Der Psychoanalytiker Otto Gross etwa stürmte die Festung der bürgerlichen Ehe, indem er seine sexuelle Befreiungstheorie munter in die Tat umsetzte. 1907 betrat der Schwabinger Bohemien den großbürgerlichen Salon des Soziologen Max Weber und seiner Frau Marianne in Heidelberg. Der Lebensreformer und Anarchist Gross hatte es sich zum wissenschaftlichen Projekt gemacht, Frauen aus unglücklichen Ehen zu "befreien", indem er sie verführte. Die neue Frau, die er sich zusammenreimte, war eine promiskuitiv enthemmte, das Paradies schlechthin: der Orgasmus. Gross "therapierte" mitunter eine Doktorandin Webers, mit ihr sollte der Soziologe selbst eine Affäre beginnen. Die Doktorandin wiederum aber war die beste Freundin von Max Webers Frau Marianne.
Die Trümmer, die derartige Experimentalanordnungen hinterließen, waren beträchtlich. Gross starb verarmt und verwirrt als Drogenkranker. Seine befreiten Frauen waren nach seiner Befreiungstat in der Regel unfreier als zuvor – mit unehelichen Kindern ausgestattet und leidend unter gesellschaftlicher Verachtung erwies sich ihr Paradies als nur kurzlebige Reizung. Wie mit den aus amourösen Verwicklungen hervorgegangenen Kindern zu verfahren sei, entfaltete zu jener Zeit übrigens der Schriftsteller Richard Dehmel: nämlich sehr großzügig. Es komme nicht auf natürliche, sondern auf symbolische Vaterschaft an.
Die Frauenrechtlerin Marianne Weber und ihr Mann Max hielten, allen Wirren zum Trotz, an ihrer Ehe fest – wenngleich auf Kosten sexueller Erfüllung. Sie bildeten eine Art "Gefährtenehe":
Geist und Reflexion hatten in ihrer Beziehung früh die Erotik verdrängt. "
*http://www.zeit.de/2011/12/Intellektuelle-Ehe/seite-2
Ehe blieb kinderlos, kein Wunder, nicht nur Denken auch mal schnackseln.
Der will was von Ethik erzählen.