26-06-2014, 18:27
(26-06-2014, 11:08)Ulan schrieb: Wenn er will, kann er also; d.h, die Ausrede zieht nicht. Ich finde es sowieso herrlich, wenn zur Frage der Theodizee sogar eher konservativ Glaeubige die Allmacht Gottes ueber Bord werfen, wenn es der Argumentation in den Kram passt.
ganz genau
und um den bogen wieder zurück zum thema zu schlagen:
mit welchen inhalten konkret sollen denn die christlichen kirchen - zumindest in aufgeklärt säkularen gesellschaften - missionieren?
eine sich auf einen "allmächtigen" stützende theologie ist genau durch solche eiferer wie konform ebenso entwertet wie durch ihre allgemeine inkonsistenz, die nur durch ausschalten des selber denkens (die wege des herrn sind unerforschlich...) akzeptabel wird
also stürzt man sich in sozialverträgliche gemeinplätze, denen zwar jeder zustimmen kann, die aber halt leider nur wenig spirituellen kuschelfaktor hergeben
was also wäre in einer aufgeklärten gesellschaft werbewirksamer?
mit ersterem wird man die "spinner" (copyright j. gauck) einfangen, wie das lokale boomen sektenartiger gemeinschaften (auch innerhalb der etablierten kirchen) beweist - allerdings eine recht überschaubare zielgruppe
mit zweiterem wird man nur wenige der anderen einfangen, weil der mehrwert nicht klar ist (um wie der neue papst soziale gerechtigkeit einzufordern, muß man nicht an einen "gott" glauben)
eine no-win-situation
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)