26-06-2014, 22:25
Zitat:Der Souverän lässt den Menschen, der sich stets wider die längst bekannten Regeln verhielt und dadurch all die Kriege, Hungersnöte und Seuchen zu verantworten hat, diese Erfahrungen machen. Der Eingriff erfolg hauptsächlich aus dem Grund, die Leiden der weniger Verantwortlichen abzukürzen.Wann, wo und wie hat Gott denn bisher eingegriffen? Menschen, die unter Kriegen, Hunger, Seuchen oder der Bösartigkeit ihrer Mitmenschen leiden, gibt es seit Jahrtausenden. Warum greift Gott erst so spät ein? Warum hilft er irgendwann nach ein paar tausend Jahren einer Gruppe von weniger Verantwortlichen, während er den zig Generationen genauso-wenig-Verantwortlichen-aber-trotzdem-genauso-Leidenden nicht geholfen hat? Und warum (frage ich erneut) bedeutet sein Eingreifen – angeblich als „Hilfe“ -, dass er die Welt mit Terror überzieht? Wem ist wirklich damit geholfen? Niemandem!
Zitat:Die Verfasser der neutestamentlichen Briefe konnten im allgemeinen zu Recht von einer gewissen Reife der Empfänger ausgehen. Da aber alle Völker, nicht nur die “christlichen”, um die richtigen Verhaltensregeln wissen, kann der Souverän Seine Forderung nach Barmherzigkeit an alle Menschen richten. Ob Chinesen oder Inder: In den Fällen anhaltender Missachtung der Rechte von Witwen und Waisen, der Beugung des Rechts zugunsten der Wohlhabenden droht der Souverän mit Eingriffen...Die meisten Amokläufer bringen sich übrigens selbst um; ob sie ansonsten mit Rache rechnen müssten, spielt darum nur in Ausnahmefällen eine Rolle.
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... die zu entsetzlichem Leid bei ALLEN, auch den Witwen und Waisen führen werden.
Und warum sollte Jesus Feindesliebe und Vergebung fordern, wenn die Opfer später, nach dem Tod, dann doch nach Rache schreien dürfen – bzw. der Verfasser der Offenbarung davon ausgeht, dass sie es tun und Gott diesen Wunsch erfüllt? Widerspricht die Apokalypse damit nicht den wichtigsten Teilen von Jesu Lehre?
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Ich entnehme das in erster Linie der Schrift, nach der selbst die Toten Rache für das ihnen angetane Unrecht fordern. Übrigens würde das in der Schrift gegebene Rache-Versprechen glaubwürdig vertreten, hätte das einen manchen Amoklauf verhindert...
Dafür würde unsere Gerichtsbarkeit, wenn damit das Rache-Versprechen glaubwürdig vertreten werden sollte, wohl bald so barbarisch aussehen wie in manchen islamischen Staaten, denn das mosaische Gesetz schreibt nun einmal Todesstrafen für die läppischsten Verfehlungen (wie das Sammeln von Holz am Sabbat) vor. Jesus war anscheinend nicht dafür, solche Gesetze in die Praxis umzusetzen (siehe die Geschichte mit der Ehebrecherin); und heutige zivillisierte Staaten zeichnen sich gewöhnlich durch eine humane Rechtspraxis aus, die auch dem Verbrecher seine Menschenwürde lässt.