28-06-2014, 12:42
In einem Kommentar zum Psalm 82 meint Frank-Lothar Hossfeld (in: Kommentar zum AT, Band 40, Psalmen 51-100, Echter 2002):
Der Psalm greift mythische Vorstellungen der Umwelt Israels auf und gestaltet mit ihnen eine originäre israelitische Dichtung. Folgende Vorstellungswelten sind hier zusammengearbeitet:
1. das Pattern der hierarchischen Götterversammlung bzw. des himmlischen Thronrats mit einem "Götterpräsidenten" an der Spitze
2. die Zuweisung bestimmter Territorien der Welt an einzelne Gottheiten durch den Götterkönig, mit dem Auftrag, für diese Territorien zu sorgen und sie zu "regieren"
3. das in der altorientalischen Religionswelt mehrfach belegte Schema vom Aufstieg eines bestimmten Gottes zum Haupt des Pantheons (vgl. den Aufstieg Marduks im Pantheon von Babylon zum höchsten Gott oder den Aufstieg Baals zum Götterkönig im ugaritischen Pantheon).
[…]
Ps 82 entwirft also mit mythischen Farben ein hochdramatisches "Weltbild", das eine Welt voller Unrecht und Gewalt zeigt, und er beklagt diese Erschütterungen als Folge des Versagens der Götter der (Fremd-)Völker.
[…]
Ps 82 ist auf vielfältige Weise so eng mit der Gesamtkomposition der Asafsammlung verbunden, dass sich von daher sein entstehungsgeschichtlicher Hintergrund auf die frühnachexilische Epoche eingrenzen lässt.
Der Psalm greift mythische Vorstellungen der Umwelt Israels auf und gestaltet mit ihnen eine originäre israelitische Dichtung. Folgende Vorstellungswelten sind hier zusammengearbeitet:
1. das Pattern der hierarchischen Götterversammlung bzw. des himmlischen Thronrats mit einem "Götterpräsidenten" an der Spitze
2. die Zuweisung bestimmter Territorien der Welt an einzelne Gottheiten durch den Götterkönig, mit dem Auftrag, für diese Territorien zu sorgen und sie zu "regieren"
3. das in der altorientalischen Religionswelt mehrfach belegte Schema vom Aufstieg eines bestimmten Gottes zum Haupt des Pantheons (vgl. den Aufstieg Marduks im Pantheon von Babylon zum höchsten Gott oder den Aufstieg Baals zum Götterkönig im ugaritischen Pantheon).
[…]
Ps 82 entwirft also mit mythischen Farben ein hochdramatisches "Weltbild", das eine Welt voller Unrecht und Gewalt zeigt, und er beklagt diese Erschütterungen als Folge des Versagens der Götter der (Fremd-)Völker.
[…]
Ps 82 ist auf vielfältige Weise so eng mit der Gesamtkomposition der Asafsammlung verbunden, dass sich von daher sein entstehungsgeschichtlicher Hintergrund auf die frühnachexilische Epoche eingrenzen lässt.
MfG B.