28-06-2014, 14:17
(28-06-2014, 13:43)Ulan schrieb:Wer sich die Versuche vergegenwärtigt, das Gilgamesch-Epos älter als die Bücher Mose zu datieren, müsste Historikern und Theologen mit Misstrauen begegnen. Überhaupt mutet schon der versuchte Vergleich als Unverschämtheit an.(28-06-2014, 12:45)konform schrieb: Auch wenn es die Bibelkritik bestreitet: Altem und Neuem Testament liegt erkennbar eine Gesamt-Intention zugrunde.
Das "erkennbar" bedeutet hier wohl wieder, dass Du Dir das aus den Fingern gesaugt hast. Der Tora z.B. liegt aber schon, in Grenzen, eine Gesamt-Intention zu Grunde. Die Paradies-Geschichte, die wir hier angesprochen haben, ist eigentlich ziemlich jung und erst bei einer redaktionellen Textueberarbeitung an den Anfang von Genesis gerutscht. Das hatte sicherlich eine Intention.
Die wenigsten Theologen würde ich als gewissenhaft bezeichnen. Diese Mehrheit weiß recht gut um die Erwartungen ihres Umfeldes. Klaus Berger drückte es vor Jahren in der Zeitung “Welt am Sonntag” mal so aus (ich zitiere aus dem Gedächtnis): “Der Theologe darf die Bibel so oder so auslegen, doch niemals wörtliche nehmen.”.
Vielen Kommentaren ist ein gewisser Standard nicht abzusprechen. Doch auffallend ist die Distanz zur Schrift. Allein mit dieser Distanz verhindern die Kommentatoren in Studenten aufkeimendes Vertrauen in die Schrift. Am Ende des Studiums wird sich kaum einer unter den Absolventen zugunsten eines weitgehend wörtlichen Verständnisses der Schrift einzusetzen wagen. Merkwürdig ist, dass die Theologie nicht einmal im Hinblick auf die heute rapide zunehmenden Konflikte die Gefährlichkeit dieses seit Jahrhunderten anhaltenden Trends erkennen will.
(28-06-2014, 13:43)Ulan schrieb:Meine Schlussfolgerung ist absolut logisch...(28-06-2014, 12:45)konform schrieb: Die Deutung, die Jesus den Psalmworten gegeben hat, kann nur ablehnen, wer die Authentizität des Neuen Testament als Ganzes in Frage stellt.
Nein. Das kann auch jemand ablehnen, der den Text einfach liest und nicht seine Wunschvorstellungen in ihn zurueckprojiziert, wie Du das hier tust.

