(28-06-2014, 21:19)Erich schrieb: Unter Toleranz verstehe ich die Akzeptanz des Handelns, der Tradition, der Bräuche, der Religionen bzw. des Agnostizismus/Atheismus eines jeden Menschen bis zu einer Grenze, die niemand überschreiten darf. Diese Grenze ist dann überschritten, wenn jemand einem Dritten oder der Gesellschaft insgesamt einen irdischen (nicht jedoch einen gedachten himmlischen!) Schaden zufügt ...Nur, diese Toleranz tut bisweilen weh und bedeutet Verzicht auf die eigene Machtbasis beispielsweise jener Mehrheit, der ich angehöre.
Das Argument, eine Ein-Gott-Lehre verführe zur Intoleranz oder erzwinge sie geradezu, hört bzw. liest man öfters - auch bereits hier im Forum. Dies wird mit der Intoleranz dieses einen Gottes gegenüber den anderen Göttern begründet. Hier stimme ich Mustafa zu: Diese Ansicht lässt sich nicht halten. Es mag zwar im Römischen Reich um die Zeitenwende viele Götter gegeben haben, aber irgend eine Toleranz der Römer ist nicht erkennbar. Die unterlegenen Völker hatten sich gefälligst zu fügen, auch religiös. (Sie durften bestenfalls irgendwo ein weiteres Altärchen aufstellen. Das ist ein Pflästerchen aber keine Toleranz!)
Der heutige Monotheismus ist zudem geradezu verseucht mit Staatsideologien, die gar nichts mit dem Einen Gott oder den vielen Göttern zu tun haben, sondern mit jener Dominanz, die bereits die polytheistischen Römer (und andere Hegemonial-Mächte) an den Tag legten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard