(28-06-2014, 23:22)Ekkard schrieb: Hier verwechselst du Religionskritik mit möglicherweise mangelndem Respekt. Wie erwähnt, Respekt ist eine Haltung Menschen gegenüber. Kritik kann ich einem Text, einer Geschichte angedeihen lassen. Die Vermischung rührt von dem o. a. Denkfehler her, der annimmt, Kritik an der Religion sei Kritik an oder schlimmer: Herabwürdigung der sie vertretenden Personen.
Respekt kann man auch verspielen, indem man die eigenen Machtspiele gnadenlos (und damit völlig respektlos) voran treibt, den Gegner verspottet und persönlich herab würdigt. Bestes Beispiel der oben von dir erwähnte "Schwarm von Idioten aus den eigenen Reihen". Wer von anderen in persönlich wertenden Kategorien denkt, zeigt wenig oder keinen Respekt (und wird deshalb voraussichtlich ebenfalls mit Respektlosigkeit behandelt).
Sehe ich im Großen und ganzen so wie du. Natürlich aber auch mit ein paar Unterschieden.
Weil..
Wenn man zu den Guten gehören will, dann braucht es dazu zuerst mal immer auch die Nichtguten als Vergleichswert.
Andersherum soll Respekt ja Rücksichtnahme auf das Anliegen anderer sein und das Anliegen anderer, kann man als Mensch vielleicht gerade noch bei nahestehenden Familienangehörigen oder eventuell auch anderweitig sehr nahestehenden Mitmenschen erahnen.
Wir wissen heute aber auch, dass Menschen, die sich wenig oder überhaupt nicht in Andere hinein fühlen können, nicht Menschen sind, die uns damit willentlich Böses tun wollen, sondern dass diesen Menschen einen wesentlichen Wahrnehmungs Defekt haben, den man im Extremfall auch als Autismus bezeichnet.
Dieser veranlagte Mangel an Einfühlungsvermögen in andere, kann eine sehr unterschiedliche Symptomatik haben und wird von Außenstehenden oft gar nicht erkannt. Solche Menschen schaffen es dann auch nicht selten bis in hohe Führungspositionen. Einfach weil sie auf Grund ihres (Wahrnehmungs-)Defektes die Anliegen ihrer Mitmenschen gar nicht bemerken und also jegliche natürliche Hemmschwelle übergehen können, auch weil da bei ihnen selbst gar keine ist.
Zum Glück sind solche Menschen die Ausnahme. Aber wenn wir hier auch von den Guten und Nichtguten reden wollen, dann sind das die beiden eigentlichen Gegensätze, die man zuerst einmal herausarbeiten muss.
Gute Menschen haben dann von diesem Einfühlungsvermögen in andere, einen oft sehr undankbaren Überschuss, welcher auch nichts mit einem willentlichem "Gutseinwollen" zu tun hat, sondern ebenso eine besondere Ausnahmeveranlagung ist, welche ihnen, obwohl sie oft auch noch sehr intelligent sein können, beim Weiterkommen im Leben ein sehr großes Hindernis ist.
Und wenn wir das bis hierher alle verstanden haben.. dann können wir über Respekt vs. Religion weiter diskutieren. Auch unter Rücksichtnahme dessen, was mein Anliegen ist, wenn ich von diesem meinen Standpunkt aus, den "Schwarm von Idioten aus den eigenen Reihen" als das wirklich Problemkind der ganzen Menschheit überhaupt sehe und das uns wirklich alle etwas angeht.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........

