30-06-2014, 18:21
(29-06-2014, 20:42)Mustafa schrieb:(29-06-2014, 18:46)Erich schrieb: Das Ergebnis einer Umfrage zeigte, dass weniger als 50% der Bevölkerung der BRD an die Existenz eines personalen Gottes glauben
Weshalb sie aber keineswegs ihre Konfession verlieren.
Die Möglichkeit einer Entwicklung innerhalb von Religionen schließt du aus?
Das Christentum hat sich unter dem Zwang der Aufklärung geändert. Im Islam wurde die historisch verbürgten aufklärerischen Tendenzen erfolgreich unterdrückt. Der Islam tut sich auch solange schwerer als das Christentum, solange er im Koran die wort-wörtliche Botschaft von Allmacht und vor allem im Leben des Siegels der Propheten, Mohammed, ein Vorbild für eigenes Handeln zu erkennen glaubt. Es wäre religiöser Toleranz dienlich, würde der Koran ebenso wie heute die Bibel als von Gott inspiriert gesehen, nicht aber von Gott persönlich verfasst, und Mohammed als durchaus fehlbarer Mensch erkannt.
Und klar können und dürfen auch überzeugte Atheisten Mitglied einer Konfession sein und tun dies z.T. ja auch, darunter sogar Kleriker (hauptsächlich in der EKD). Darin erkenne ich keineswegs etwas Verwerfliches. Vielleicht tragen sie sogar dazu bei, letzte Reste religiöser Intoleranz und des Machtanspruchs im Christentum zu beseitigen.
(29-06-2014, 20:42)Mustafa schrieb: Dein Versuch, den Monotheismus als Übeltäter zu entlarven, um darin deine Islamkritik einzubinden, überzeugt mich nicht.
Nur weil du Negativbeispiele aufzählen kannst, wird deine Argumentation nicht schlüssig.
Auch bei Römern gab es Verfolgung religiöser Gruppen, und auch bei christlich oder islamisch begründeten Kriegen ging es letztlich um Politik.
Kriege wurden auf vielerlei Weise begründet. Da hat der Monotheismus keinen Sonderstatus und auch nicht die einzigartige Wirkmacht, die du ihm unterstellen willst.
Der Monotheismus darf aber mit Recht ein Monopol auf Kriege zur Verbreitung des eigenen Glaubens und auf Verfolgung von Abweichlern von der als einzig wahr geglaubten Botschaft geltend machen. DAS gab`s im Animismus und Polytheismus jedenfalls meiner Kenntnis nach nicht. Dem nahe kamen vielleicht die Assyrer der Antike, die einigen Quellen zufolge, den Jerusalemer Tempel zu einem Tempel ihres Hauptgottes Assur umfunktionierten. Aber sie zwangen die Juden nicht zur Verehrung des assyrischen Götterhimmels.

