(01-07-2014, 23:25)Ekkard schrieb: Die heutige Deutung unterstellt Gott eine finstere Absicht. Das meinte ich mit Deutung von unten (Mensch) in Richtung Gott (oben). Diese Art Deutung wird dem Text nicht gerecht, der von Gehorsam und Belohnung spricht. Seine Begleitumstände erscheinen nur uns grausam. Aber die Ertrunkenen spielen in der Geschichte keine Rolle. Sie ist ein Hymnos auf den Gottesfürchtigen und die 2. Schöpfungsgeschichte der alten Bibel.
Ich meine nach wie vor, dass (gerade) hier moderne Deutungen, moderne Gleichheitsgrundsätze, moderne Auffassungen von dem, was Gott "eigentlich hätte tun sollen" insbesondere in diesen Text hinein gelesen werden.
Trotzdem blendest auch Du hier bewusst aus: 13 Da sprach Gott zu Noach: Ich sehe, das Ende aller Wesen aus Fleisch ist da; denn durch sie ist die Erde voller Gewalttat. Nun will ich sie zugleich mit der Erde verderben.
Der Satz ist jetzt beliebig ausgewaehlt, denn das wird mehrfach in der Geschichte wiederholt. Sie zeigt einen strafenden, vernichtenden Gott. Das wurde sicher nicht als "boese" gesehen - die Strafe wird ja als gerecht beschrieben. Der strafende, vernichtende, gnadenlose Gott zieht sich aber als roter Faden durch das gesamte Alte Testament. Wobei das erst dann zum Problem wird, wenn man Gott als "lieben Gott" sieht. Den findet man halt nicht in der Bibel. Der Gott des AT hat viele negative, menschliche Eigenschaften.
6 Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh.
Ja, immer diese Fehlentscheidungen. Soweit zu "allwissend". Wobei auch das wiederum nur zum Problem wird, wenn man, erstens, von der Allwissenheit Gottes ueberzeugt ist und, zweitens, die Bibel fuer Gottes getreues Wort haelt. Um diesen geistigen Spagat, um diese "Buerde der Protestanten", geht's hier.

