(05-07-2014, 12:33)Sinai schrieb:(05-07-2014, 11:53)Ulan schrieb: Wenn man keine Ahnung von etwas hat . . .
Ich hatte keine Ahnung davon, daß es Leute gibt, die mit den Einwohnern Brasiliens "genetische Studien" zur Ermittlung angeblicher "afrikanischer" Y-Chromosomen machen
Kannst Du mal das "angeblich" weglassen? Nur weil Du etwas nicht wahrhaben willst, heisst das nicht, dass es das nicht gibt. "Afrikanische Y-Chromosomen" mag etwas verkuerzt im Ausdruck sein - es sind Y-Chromosomen mit typisch afrikanischen genetischen Markern - aber das ist nun mal die Realitaet.
(05-07-2014, 12:23)Sinai schrieb: Wer steht da dahinter ?
Mich interessieren nicht die ausführenden Organe sondern die Auftraggeber
Die Regierungen, egal ob das nun Brasilien oder die USA sind. Du machst den Fehler, das Erlangen von Wissen ueber solche Dinge mit Rassismus gleichzusetzen. Der eigentliche Zweck ist das Gegenteil, naemlich die Beseitigung von Rassismus. In den USA, wo man sich mangels Rassendurchmischung (stimmt nicht ganz; die Sklavenhalter haben einen geringen Anteil europaeischer Gene in fast allen Afroamerikanern hinterlassen) tatsaechlich groesstenteils auf die Pigmentierung stuetzen kann, dient das fuer "affirmative action"-Programme, um Benachteiligung aufgrund von Rasse auszugleichen (fuer Afroamerikaner oder Hispanics ist es z.B. einfacher, einen Studienplatz zu bekommen als fuer Weisse, fuer Asiaten schwerer).
Brasilien ist eins der vielen Laender dieser Erde, wo Pigmentierung offensichtlich mit sozialem Status verbunden ist. Dieses Problem zu ignorieren, was anscheinend Deine bevorzugte Vorgehensweise waere, hat nichts gebracht. Wenn man aber den Weissen sagen kann, dass zwei Drittel von ihnen schwarzafrikanische oder eingeborene Frauen unter ihren Vorfahren haben, staerkt das das "Wir"-Gefuehl unter den Brasilianern, da das aufzeigt, dass irgendwelche Fantasien von "Reinrassigkeit" albern und inadaequat sind. Dasselbe gilt fuer schwarze Brasilianer, die, wenn die Haelfte von ihnen irgendwo weisse Maenner unter den Vorfahren haben, auch davon abgehalten werden sollen, die amerikanische "Negro"-Bewegung nachzuaeffen, was wohl einen gewissen Naehrboden fuer Unruhen darstellt.

