05-07-2014, 22:08
(04-07-2014, 21:59)Geobacter schrieb: Götter spielten ehemals gerade auch sexuellen Selektionsdruck immer eine der gewichtigsten Rollen.
Die aus gegebenen Notwendigkeiten und den dadurch beeinflussten Traditionen geborenen gesellschaftlichen Normen wurden oft in Befehle der Götter bzw. des monolatrischen oder monotheistischen Gottes gewandelt. Strenges Patriarchat schien in der Antike besonders bei den nomadisierenden Bewohnern der heute "Naher Osten" genannten Region verbreitet, weshalb den dort kreierten Göttern Gebote in den Mund gelegt wurden, die die Herrschaft der Männer über die Frauen festschreibt (u.a. Paulus: "Mann Herr der Frau", Mohammed: "Allah stattete Mann vor Frau bevorzugt aus, Strafe für Frau durch Mann bei Verdacht"). Bei den Germanen jedenfalls genossen die Frauen einen höheren Status, glaubt man Tacitus.
Einige Völker schienen aber auch Matriarchate gebildet und ihre Götterwelt von Göttinnen beherrscht gesehen zu haben.
Ich denke, die Aufhebung uralter Geschlechterrollen und damit auch der teilweise Wegfall sexueller Verbote ist schon deshalb berechtigt, weil die einst dazu führenden Notwendigkeiten in modernen Gesellschaften nicht oder nicht in früherem Maß gegeben sind.
Während ich die Notwendigkeit der Beschränkung heterosexueller Aktivitäten in früheren Zeiten verstehen kann (Kuckuckskinder, die u.U. vom allein für die Versorgung der Familie zuständigen Nichtvater ernährt werden müssen), kann ich den Grund für die Ächtung der Homosexualität vor allem durch monotheistische Religionen nicht verstehen. Im antiken Griechenland, der Wiege der europäischen Kultur, z.B. war das nicht der Fall und auch bei Germanen und Römern stießen homosexuelle Aktivitäten auf größere Toleranz als später im christlichen Abendland.