16-07-2014, 22:35
(16-07-2014, 19:34)Geobacter schrieb: Polytheismus bezieht sich auf Religionen, in denen es viele unterschiedliche Götterbilder gibt, die keinem selbst gehören.Ich denke, diesen Gegensatz gibt es nicht. Sieht man sich die Hausaltäre an, so "gehört" der Schutzgott oder -Heilige fast immer dem Gläubigen. Der jüdisch-christliche Monotheismus sollte davon eigentlich frei sein (Bilderverbot), ist es aber nicht. Denn die "Volksfrömmigkeit" will oder braucht einen "griffigen Gott" (oder Schutzheiligen) selbst bei Ausübung der scheußlichsten Gräuel.
Monotheismus bezieht sich auf Religionen, in denen das Gottesbild jedem persönlich gehört. Das würde aber dann bedeuten, dass es im Monotheismus viel mehr Götter gibt, als in allen polytheistischen Religionen zusammen
(16-07-2014, 19:34)Geobacter schrieb: Anhänger dieses Gottes (ICH-und-mein-Glaube) neigen sehr dazu, ihre unmittelbare Mitwelt unter die Fuchtel des eigenen Gottes zu bringen.Nicht auf der individuellen Ebene, sondern auf der Ebene der "Großguppen" (Kriegsparteien beispielsweise). M. E. handelt es sich dabei um Gruppenideologien, die der Lehre "aus dem Weg gehen", um die eigenen meist ökonomischen oder machtpolitischen Ziele durchzusetzen und zu erreichen.
Was dann natürlich zu rivalisierenden ICH-und-mein-Glaube Götter ausartet.
(16-07-2014, 19:34)Geobacter schrieb: Ist der Monotheismus in " bezugsstrukturierter" und nicht subjektiver Wirklichkeit" gar keiner?Doch schon! Nur spielt dies in der gelebten Welt gruppendynamischer Vorgänge in Großgruppen (Völker, Nationen) keine Rolle. Die Agitation findet immer Gründe, ihre Mitglieder aufeinander zu hetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

