02-08-2014, 22:41
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Aber Glaube beeinflusst maßgeblich die Kultur von Nationen
natürlich
und zwar je nachdem er zur leitidee wird
der christliche glaube hat vor der aufklärung und der damit einhergehenden säkularisierung da ja auch keine nur rühmliche rolle gespielt
warum also muslime sich nicht auch in einer aufgeklärten gesellschaft wohl und aufgehoben fühlen sollten, kann ich erst mal nicht sehen
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Die europäische Kultur basiert auf der polytheistischen Antike und einem quasi europäisiertem Christentum. Und aus dieser in den letzten Jahrhunderten nach und nach durch Aufklärung und Säkularisation maßgeblich beeinflussten Kultur entstanden Werte, die denen des Islam teilweise widersprechen
sie widersprechen einem bestimmten islamverständnis - wie auch dem bestimmten christlichen verständnis, welches diese kultur großteils überwunden hat
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Ich sehe im Islam der beiden großen Konfessionen (Sunna, Schia - zusammen annähernd 100% der Muslime weltweit) Widersprüche
- zu den Menschenrechte nach UN-Deklaration
- zur weitgehend praktizierten Trennung von Staat und Religion
- zur im politischen Westen praktizierten Art von religionsunabhängiger Demokratie
- zur individuellen Freiheit
- zur Gleichberechtigung der Geschlechter in Familie und vor Gericht
- zur Gleichberechtigung aller Religionen und des Atheismus/Agnostizismus im geltenden Recht
- zur Meinungs- und Publikationsfreiheit
- und ein Hindernis wissenschaftlicher Forschung, soweit deren Ergebnisse den Aussagen des Korans und der Sunna widersprechen
gut, das ist deine sicht auf "den islam"
der einzelne muslim, und auf den kommt es an, mag das ganz anders sehen
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Die derzeitige Entwicklung in der islamischen Welt demonstriert m.E. augenfällig den gegenwärtigen Rückfall in eine religionsdominierte Zeit
das kann man so nicht sagen. zwar hat sich im gefolge der arabellion die vorher unterdrückte fundamentalistenfraktion in etlichen ländern durchgesetzt (mit den uns allen bekannten traurigen folgen) und werden weitere islamische nationen von hren altgedienten autokraten unterdrückt, aber es gibt auch andere beispiele, wie tunesien oder indonesien
auch hier ist es nicht gerechtfertigt, die "islamische Welt" über einen kamm zu scheren, schon gar nicht, die muslime in europa mit diesen regimes zu identifizieren
(02-08-2014, 21:54)Erich schrieb: Kann überzeugter Glaube an die islamische Botschaft die Integration von Muslimen in Europa behindern?
Ich meine: Ja, dieser Glaube kann es und er tut es auch weitgehend!
er kann es (in einer sehr spezifischen ausprägung, wie andere, auch von autochthonen deutschen vertretenen integrationsfeindlichen haltungen ebenfalls), tut es aber nur in geringer zahl. wir sind gut beraten, die extreme minderheit zwar nicht aus den augen zu lassen, aber alles zu tun, daß die integration der großen mehrheit zur gemeinsamen erfolgsgeschichte wird
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)