(05-08-2014, 00:21)Sinai schrieb:(04-08-2014, 23:29)Ekkard schrieb: Wenn A glaubt, es gibt einen und nur einen Gott, und B glaubt, es gibt einen und nur einen Gott, dann ist dieser Gott, logisch betrachtet, derselbe.
Du glaubst also, der Gott Israels und der Gott der Moslems sind derselbe.
Allerdings fordert der Gott der Moslems die Mission, und zwar sehr energisch, während sich der Gott Israels auf das Auserwählte Volk beschränkt
(05-08-2014, 11:50)Wilhelm schrieb:(05-08-2014, 11:07)Ekkard schrieb: Was ich glaube und, was jeder Einzelne glaubt, spielt in der logischen Aussagenkette keine Rolle, solange nur ein Gott voraus gesetzt wird.Religion und Logik gehören nicht zusammen, entweder man denkt logisch, oder man glaubt
Wenn es eine darüber hinaus gehende Schlussweise gibt, dann muss man zwangsläufig anerkennen, dass es mehr als einen Gott geben kann, womit sich der voraus gesetzte Ein-Gott-Glaube ad absurdum führt. (Dann soll man gefälligst nicht solche Ein-Gott-Lehren verbreiten!)
Ich denke auch, daß Religion und Logik nicht in jedem Fall zusammengehören.
Bei der Bibelexegese ist Logik sinnvoll, das heißt solange man im Gedankengebäude bleibt. Aber für prinzipielle Fragen ist die Logik wenig hilfreich.
Und hier in diesem Beispiel nimmst Du Ekkard falsche Voraussetzungen und bastelst daraus den "Schluß", daß der Ein-Gott-Glaube absurd wäre
Ein Orthodoxer Jude sagt, es gibt exakt einen Gott und der ist der Gott Israels. Allah akzeptiert er nicht als Gott, sondern sagt, das ist eine Erfindung Mohammeds
Mit logischen Konstruktionen der universitären Welt kannst Du dagegen nicht argumentieren, da dürfte Wilhelm recht haben, wenn er schreibt "Religion und Logik gehören nicht zusammen"
So wie bei anderen tools
Mit Autowerkzeug kannst Du keinen Fernseher reparieren und mit Elektrikerwerkzeug kannst Du keinen Reifen wechseln
Logik und Mathematik sind sehr schöne Disziplinen, aber nicht überall mit Erfolg einsetzbar
Nicht einmal im sehr weltlichen Bereich des Bürgerlichen Rechts. Auch dort gibt es massive Bereiche, die sich der Logik entziehen, das sind Ausnahmen, die durch demokratische Entscheidungsfindungen so entwickelt wurden, die man einfach auswendig lernen muß, siehe manche Regeln im Schadenersatz
Man könnte sagen, Logik und Mathematik greifen dort am besten, wo keine Menschen beteiligt sind, zB in der Mechanik
Je menschennäher das ist, desto unlogischer wird alles: siehe Politologie und erst recht Religion
Der Logiker kann einen Purzelbaum machen und versuchen, die ideale Staatsform zu konstruieren. Dennoch wird das nicht allgemein anerkannt sein. Darum hat jedes Land eine andere Verfassung. Holland und Italien sind zwei Demokratien. Dennoch sind die Verfassungen sehr unterschiedlich. Hier Republik, dort Monarchie. Niemand kann das Problem lösen, Argumente der Logik gehen auf beiden Seiten ins Leere. Nicht einmal die EU ist imstande, die Rechtsordnungen ihrer Mitgliedsstaaten zu harmonisieren. Das geht keinen Millimeter weiter.
Und bei den Religionen ist das ähnlich.