06-08-2014, 10:25
(05-08-2014, 11:23)Ekkard schrieb:(05-08-2014, 10:06)Erich schrieb: Der Islam präsentiert sich mit wenigen Ausnahmen weltweit und in D insoweit als homogene Gruppe, als er im Koran die wörtliche Botschaft Gottes zu erkennen glaubt und in Mohammed eine sakrosankte Persönlichkeit sieht.Befürchtungen sind ein miserabler Ratgeber und kann leicht zu Realitätsverlust führen:
Man kann nämlich sowohl Bibel als auch Koran als Gotteswort glauben und zugleich "Hüter der Menschlichkeit" sein. Man kann selbstverständlich umgekehrt ein hinterhältiger Charakter sein, unabhängig vom Glauben. Offensichtlich hat diese Klassifizierung nichts mit der weltanschaulichen Orientierung zu tun. Gleichwohl disqualifizieren die "Fiesen" ihre jeweilige Gruppe (religiös oder säkular). Und die meisten auch säkular eingestellten Menschen sind weit weniger im Sinne Kants aufgeklärt und mündig, als hier idealerweise unterstellt wird!
Deinem letzten Satz stimme ich zu.
Befürchtungen hege ich im Übrigen nicht, jedenfalls nicht für mich und nicht für meine direkte Nachkommen. Unsere Freiheit sehe ich nicht bedroht. Aber wir sollten auch an die Zukunft unserer späteren Nachfahren denken - und das nicht nur die Aufrechterhaltung unserer natürlichen Umwelt betreffend, sondern auch in Bezug auf die individuelle Freiheit, die wir heute in Westeuropa genießen.
Die Dominanz einer Ideologie bedroht diese Freiheit. Religion ist immer auch eine Ideologie. Religionsbedingte Einschränkungen dieser Freiheit kennen wir aus der europäischen Geschichte zur Genüge und wir kennen sie aus der Gegenwart der islamischen Welt.
Im Islam sehe ich Potential für einen Rückfall in eine religionsdominierte Zeit, auch in Europa. Zwar versprechen auch andere Religionen ewiges Glück im gedachten Jenseits als Belohnung für die Befolgung ihrer z.T. sinnfreien Gebote und drohen mit Strafen für die, die sich nicht ihren religiösen Geboten unterwerfen, aber ihr politischer Anspruch ist in keiner mir halbwegs bekannten Religion in dem Maß gegeben, wie im Islam. Und die größte Religion der Welt, das Christentum, musste sich zudem dem Akt der Aufklärung unterziehen, welche der Islam bisher erfolgreich abwehrte.
Ich würde es sehr begrüßen, würde wenigstens die große Mehrheit der europäischen Muslime, vielleicht inspiriert durch die in Europa auch für sie geltende Freiheit, ihre Religion neu interpretieren, aber das, was ich diesbezgl. erkennen kann, ist nicht das, was ich gern erkennen würde. Die Mehrheit lehnt die Initiative einiger Muslime zu einem Wandel religiösen Denkens ab (Beispiele: Euroislam, Khorchide). Auch dieses Forum ist in gewisser Weise ein Beispiel dafür.
Dem zwischenzeitlich geschlossenen Strang
"Probleme in Europa bestätigen die islamische Lebensweise"
war eine Umfrage vorgeschaltet, in der 9 (=24%) Teilnehmer die Titelaussage bestätigten. Das bedeutet wohl, dass alle damals hier aktive islamische Diskussionspartner (vielleicht mit Ausnahme Mustafas
