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Ein Gott: Judentum, Christentum, Islam - Warum soviel gegenseitige Ablehnung?
Zitat:sie (die Offenbarung) gehört definitiv ins NT und es ist der gleiche Jesus
,... der dann aber nach seiner Auferstehung eine extrem negative Wandlung gemacht haben müsste. Liegt das an seinem doch ziemlich grausamen Tod (also eine Art psychisches Trauma), oder geht es allen Auferstehenden so? Die Offenbarung lässt Letzteres vermuten, weil ja auch die "guten" Gläubigen keinerlei Probleme damit haben, dass die anderen gefoltert und vernichtet werden. Nächsten- und Feindesliebe scheinen mit dem Tod genauso aufzuhören wie angeblich die Bindung zum Ehepartner, ja sie wären jetzt sogar hinderlich.

Wie du richtig schreibst, wird in der Bibel vom Gläubigen, also dem einfachen Menschen, verlangt, dass er seinen Nächsten liebt und sogar die schlimmsten Greueltaten verzeiht. Gelingt ihm das nicht, wird er nicht in das Reich Gottes eingelassen.

Wenn Gott bzw. Jesus in der Apokalypse dagegen so barbarisch herumwütet, dass die schlimmsten irdischen Diktatoren neidisch werden könnten, gilt das als sein gutes Recht und nicht nur in Ordnung, sondern sogar "gut". Denn er ist ja Richter, und ein göttlicher Richter ist - im Gegensatz zu einem (heutigen) irdischen Richter - nur seinen eigenen Wünschen unterworfen. Schließlich hat er die absolute Macht, und das ist immer ein gutes Argument, um Kritiker zum Schweigen zu bringen.

Der Schreiber der Apokalypse akzeptiert Jesu Wüten aber nicht nur als dessen gutes Recht, sondern er sehnt es geradezu herbei! Davon abgesehen macht sich ein Gott, der zwar menschliches Verhalten untereinander fordert, sich aber selbst so benimmt wie in der Apokalypse (oder auch schon vorher in der vergleichsweise harmloseren Sintflut) irgendwie unglaubwürdig.


Übrigens widerspricht Jesu Verhalten in der Apokalypse dem des Jesus im Lukas-Evangelium, der sich weigert, ein Dorf zu zerstören, das ihn nicht aufnehmen wollte, obwohl einige seiner Jünger das gerne gehabt hätten. Wie geht das, wenn beides wahr sein und der Jesus der gleiche sein soll? Hat er nach seinem Tod alle menschliche Empathie über Bord geworfen? Das würde ja bedeuten, dass Gott, wenn er nicht gerade in menschlicher Gestalt auftritt, eine solche Empathie überhaupt nicht besitzt. Alle Bitten und Appelle wären dann sinnlos.
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RE: Ein Gott: Judentum, Christentum, Islam - Warum soviel gegenseitige Ablehnung? - von Lelinda - 11-08-2014, 10:56

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