(13-08-2014, 22:59)Ulan schrieb:(13-08-2014, 21:59)Sinai schrieb: Damals, als das Evangelium geschrieben wurde, war mit den jüdischen Religionsbehörden nicht zu spaßen.
Damals, als das Lukas-Evangelium geschrieben wurde, gab es keine "juedische Religionsbehoerde" mit irgendwelchen grossartigen Befugnissen mehr.
Stephanus wurde irgendwann zwischen 36 und 40 n. Chr. im Auftrag des jüdischen Rats (Sanhedrin) von den Juden gesteinigt. Er war der erste christliche Märtyrer
Lukas schrieb das Evangelium irgendwann zwischen 56 und 90 n. Chr.
Ihm saß sicher noch der Schreck im Nacken
Mag schon sein, daß die Römer den jüdischen Religionsbehörden die Befugnis zur Verhängung von Todesstrafen entzogen haben.
Daher haben die Juden ja den Jesus zu Pontius Pilatus gebracht, damit er ihn zum Tode verurteile.
Hätten sich die Jünger blöd gespielt (Gotteslästerung, Befehlen daß Feuer vom Himmel fällt!) dann hätten die Juden nicht gezögert, die Jünger zum Statthalter zu schleppen, auf daß er sie zum Tode verurteile !
Aber abgesehen davon lebte man trotz Pax Romana in Judäa nicht so sicher
Wurde doch auch Johannes der Täufer vom jüdischen König Herodes geköpft – hätte ja auch nicht sein dürfen, und niemand regte sich auf.
Den Stephanus haben die Juden auch umgebracht, obwohl sie nicht gedurft hätten
Und auch nach der Zerstörung des Tempels hatten die Juden der Diaspora Angst vor jüdischer Femejustiz. Wer Gott lästerte, lebte nicht mehr lange . . . wurde halt zufällig Opfer eines Raubmords wenn er auf der Landstraße wanderte . . .
Der kommunistische holländische Historiker (Uni-Professor) Theun de Vries schreibt in seiner Spinoza-Biographie, daß der Jude Baruch Spinoza große Angst vor den Juden hatte . . .
Vries, Theun de. Baruch de Spinoza. 10. Aufl., Reinbek bei Hamburg Januar 2004
Rowohlt Taschenbuch Verlag

