14-08-2014, 23:17
(14-08-2014, 10:15)Wilhelm schrieb: Meine Devise dazu, wovon andere Menschen leben und sich ernähren kann doch so falsch nicht sein, sonst wären Sie ausgestorben.
Das mag häufig der Fall sein. Man muß halt auf den Einzelfall achten, auf die lokalen Gegebenheiten. Nahrung, die in der Zone X bekömmlich ist, kann ein paar tausend Kilometer weiter extrem schädlich sein.
Oder denk an die Eskimos. Sie haben sich in Jahrtausende langer Zeit im hohen Norden nördlich des Polarkreises daran gewohnt, sich zu 100 % von tierischer Nahrung zu ernähren. Denen macht das nichts. Der Verdauungsapparat hat sich längst daran gewöhnt.
Problematisch ist es immer dann, wenn es zu "Reisen" kommt.
Als 1880 eine russische Polarexpedition im hohen Norden schiffbrüchig wurde (das Eis hatte den Schiffsrumpf zerdrückt wie eine Nußschale), da wurden die schiffbrüchigen Russen von Eskimos aufgenommen, sie überwinterten dort. Bereits nach 6 Wochen kam es zu schweren Erkrankungen: ständiges Erbrechen, chronischer Durchfall (bei mehrschichtiger Polarkleidung und fehlender Duschmöglichkeit und fehlender Wäschereien eine Katastrophe!), Mangelkrankheiten, dann Skorbut, dann Blut im Stuhl usw. Manche starben, einige waren siech und marschunfähig geworden, als der arktische Winter endlich vorbei war. Nur die Hälfte schaffte den Ausbruch aus dieser Hölle
Anderes Beispiel: einmal wurde ein Eskimo wegen eines kleinen Deliktes (Diebstahl einer Axt in einem Warenhaus) für wenige Wochen in ein Gefängnis gesteckt. Er konnte die dortige Ernährung nicht verarbeiten, wurde siech und verstarb bald