17-08-2014, 03:13
(14-08-2014, 22:14)Mustafa schrieb:(14-08-2014, 01:01)Erich schrieb: Naja, die Herrenrassen-Ideologie wird heute in keinem mir bekannten Staat praktiziert.
Und das findest du schade, oder wie darf man es sonst verstehen, dass du Menschen bestimmter Religionszugehörigkeit einfach "nicht mehr reinlassen" willst, um die Kultur "rein" zu halten, oder wie?
Grundgesetzpassagen einfach gestrichen mit der Begründung, dass es denkbar wäre, dass sich in 100 oder 150 Jahren irgendwelche Befürchtungen von dir bewahrheiten könnten, die du dir aus ein paar Umfragen zusammenreimst?
Als Atheist lehne ich Religion für mich ab. Vollkommen unbewiesenen Behauptungen, auch wenn sie niemals falsifizierbar sein werden, glaube ich nicht. Das ist aber meine ganz private Einstellung zu Religionen allgemein, von der ich im Gegensatz zu einigen mir auch bekannten Gläubigen nicht erwarte, dass sie andere mit mir teilen müssten. Vor einigen glaubenden Menschen empfinde ich sogar ausgesprochene Achtung. Sie stehen fest auf dem Boden der Realität - mit der einen Ausnahme, dass sie an die Existenz irgendwelcher transzendenter Wesen glauben - und sie fordern nicht die Einhaltung ihrer m.E. z.T. jeden irdischen Sinnes entbehrenden Gebote ganz oder teilweise durch geltendes Recht zu erzwingen und sie pflegen Toleranz gegenüber Andersgläubigen, Konvertiten aus ihrer eigenen Religion und vollkommen Ungläubigen.
Solche Gläubige gibt es natürlich auch im Islam. Warum sie aber, soweit sie in der EU wohnen, nicht zu einer anderen Religion, deren Statuten im Gegensatz zum Islam keine Intoleranz vorschreiben und auch der Gleichbehandlung der Geschlechter in der Familie und im geltenden Recht nicht widersprechen, wechseln, wenn sie glauben glauben zu müssen, oder sich wenigstens klar zu den neuen Wertvorstellungen des Euroislam bekennen, erschließt sich mir nicht.
Vielleicht willst Du uns ja sagen, was Dich an den Islam bindet?
Eine Religion, die teilweise das diametrale Gegenteil dessen fordern, was hier Norm ist, erscheint mir als Belastung für die EU und dann auch für eine Gefahr, wenn sie einst über den demokratischen Weg teilweise oder ganz erzwingen könnte, was ihre Religion fordert, aber mangels ausreichender Mittel zu unserem Glück in Europa nicht mit Gewalt erzwingen kann.
Dem sollte ein Riegel vorgeschoben werden - imho.
Es gibt meiner nach recht intensiver Beschäftigung mit dem Islam gewonnen Überzeugung nach absolut nichts an islamischen Vorstellungen, deren Realsisierung Europa in irgendeiner Form nutzen könnte - eher, viel eher das Gegenteil -, natürlich nur insoweit diese Vorstellungen nicht deckungsgleich mit den hier geltenden Werten sind, was allerdings lediglich begrenzt der Fall ist.
Und wenn das GG tatsächlich einer Beschränkung der Zuwanderung von Menschen, die einer menschenrechtsfeindlichen Ideologie anhängen, und das ist der Islam de facto und aus seiner Sicht heraus auch de jure (!), widersprechen würde, was mir keineswegs sicher erscheint, so sollte es in absehbarer Zeit geändert werden - imho.
Vielfalt in einer Kultur ist gut (ich begrüße ausdrücklich ein multikulturelles Europa!!!), eine Ideologie jedoch, die diese gleichberechtigte Vielfalt zu beseitigen droht, hingegen ist schlecht- imho. Und eine solche Ideologie vertreten sowohl die 4 Rechtsschulen der Sunna als auch die 12`er Schia - zusammen knapp 100% der Muslime weltweit.
Zu den Umfragen: Meine ausführliche Begründung, warum ich den Islam mittelfristig als Gefahr für die in der EU hohe Priorität genießenden Menschenrechte, die hier praktizierte Toleranz, Gleichberechtigung der Geschlechter und der Gläubigen aller Religionen und der Atheisten und Agnostiker, habe ich hier mehrfach aufgeführt. Diesen Begründungskanon auf die Ergebnisse repräsentativer Umfragen zu reduzieren, erscheint mir schon ein wenig dürftig. Nichts desto trotz zeigen natürlich auch die Umfrageergebnisse per se ein klares Ergebnis.

