27-08-2014, 23:26
(27-08-2014, 20:49)Geobacter schrieb: Und somit ist wohl klar, dass es das Gute nicht gäbe, gäbe es das Böse nicht.Scheint so! Die Frage ist allerdinges, ob wir an dieser Stelle nicht menschliche Denkgewohnheiten mit Notwendigkeiten verwechseln. In der Physik lernen wir gerade, dass mit Denkgewohnheiten, angewandt auf den Mikro- oder den Makrokosmos, Aussagen ihren Sinn verlieren (Beispiele: Verschränkte Teilchen, Frage, was Teilchen sind und was Felder oder was 'gleichzeitig' bedeutet).
Angewandt auf die Frage nach Gottesbeweisen bedeutet dies, dass wir Begriffe benutzen ('Gott', das allgemein Gute, Allmacht, das Ewige usw.), die jenseits unserer Vorstellungsmöglichkeiten liegen, ohne dass man dies (im allgemeinen) wahrnimmt. Jenseits unserer Alltagsvorstellungen müssen Kategorien z. B. polaren Charakters wie "Gutes nur auf dem Hintergrund des Bösen", "Klugheit nur auf dem Hintergrund der Unwissenheit" etc. gar nicht gelten.
Folglich lassen sich Existenzbeweise für Entitäten hinter Begriffen jenseits der alltäglichen Vorstellungswelt gar nicht vernünftig führen, weil unsere Denkgewohnheiten versagen. Zudem ist die Gefahr groß, dass Glaubensinhalte unwissentlich und ungewollt eingeführt werden (namentlich dann, wenn's knifflig wird).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

