(06-09-2014, 10:46)konform schrieb: Von der erwähnten jüdischen Literatur zum Buch Daniel habe ich an der Universität Freiburg nichts gefunden.
Schriften der Hochschule f. jüdische Studien Heidelberg Bd 8, H. Liss, Tanach – Lehrbuch der jüdischen Bibel, Universitätsverlag Winter Heidelberg 2008, 2. Aufl., S. 369:
Zitat:Danijel
Bezeichnung des Buches: Das Buch ist nach seiner Hauptperson, Danijel, benannt. Umfang: 12 Kapitel.
Inhalt: Das Buch Danijel besteht aus zwei Teilen. Kapitel 1-6 enthalten Erzählungen über eine (fiktive) Person namens Danijel, ein Jehudäer, der ins Exil in die Stadt Bavel verbannt wurde und nun am Hof des Königs Nebuchadnezzar lebt. Die Kapitel 7-12 schildern Visionen Danijels, die literarisch in die Regierungszeit Nebuchadnezzars seines "Sohnes" Belschazzar und des "medischen" Herrschers Darius positioniert werden.
Historisch gesehen enthält das Buch etliche Ungereimtheiten, z.B. hinsichtlich der babylonischen und persischen Herrscherfolgen (vgl. Dan 1,1; 6,1.29; 9,1; 11,2 u.a.).
Charakteristik:
Das Danijelbuch ist zweisprachig. Anfang und Ende sind in Hebräisch (Dan 1,1-2,4 und ab Dan 8,1), der Hauptteil (Dan 2,4- 7,28) ist in palästinischem Aramäisch erzählt. Die Schilderungen über Bavel sind in vielem phantastisch, der Autor dieses Buches hat die Zeit offensichtlich nicht gekannt.
[…]
Das Buch erweist sich eindeutig als Fiktion. Allerdings lassen sich manche erzählten Episoden historisch eindeutig zuordnen. So lassen sich die Ereignisse in Dan 11,2-45 in die Zeit zwischen 167 und 164 v.d.Z., also die Makkabäerzeit, datieren.
MfG B.

