(15-10-2014, 17:46)konform schrieb: Eine sechstausendjährige Geschichte des irdischen Lebens lässt sich anhand der Befundlage wohl nicht nachweisen.
Anhand der Befundlage ist das nicht nur nicht nachweisbar, sondern auszuschließen!
Mitte des 17. Jhs hatte der anglikanische Geistliche und Universalgelehrte James Ussher errechnet, dass die Erschaffung der Erde im Jahr 4004 vC stattgefunden habe. Andere Gelehrte seiner Zeit hatten nachgerechnet, Usshers Berechnungen bestätigt und den Zeitpunkt der Erschaffung der Erde noch genauer festgelegt. John Lightfoot beispielsweise meinte behaupten zu dürfen, dass die Erde am 23.10.4004 vC, 9.00 Uhr, - bekanntermaßen durch göttlichen Schöpfungsakt - entstanden sei.
Die Erkenntnisse der historischen Geologie (mit Verweis auf den biblischen Schöpfungsbericht?) in Zweifel zu ziehen und das Bemühen die geologischen Prozesse der Erdentstehung im Rahmen der biblisch vorgegebenen Zeit (6100 Jahre) unterzubringen, ist erheiternd.
Die ältesten Gesteine der Erde sind rund 4 Milliarden Jahre alt, zB der Acasta-Gneis, ein Tonalitgneis aus der Slave Province des Kanadischen Schildes (4,1 Ga, Sm/Nd Modellalter). Die "vorgeologische Zeit der Erdgeschichte" wird von der Fachwissenschaft übereinstimmend mit 500 Millionen Jahre angenommen. Die radiometrisch bestimmten Bildungsalter von Meteoriten- und Mondgesteinsproben liegen zwischen 4,5 – 4,6 Milliarden Jahren. Analog dazu wird auch für die Erde ein entsprechendes Alter angenommen.
Die radiometrischen Methoden, mit denen das Alter von Gesteinen bestimmt wird, sind hinreichend genau, da der atomare Zerfall von physikalisch-chemischen Bedingungen unbeeinflusst abläuft.
MfG B.