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Erdzeitalter und geologische Datierungsmethoden
(04-11-2014, 23:15)Harpya schrieb: Woher kommt die Vorliebe für Kohle und Kreide, bischen dürftig immer nur die gleichen , sehr, sehr wenigen
Materialien rauszusuchen.

Wahrscheinlich, weil man dort und in angrenzenden Schichten sehr oft die Reste frueherer Lebewesen vor sich hat. Dies sind ja einige der aeltesten, bekannten "Buecher" der Lebensgeschichte unserer Erde. Wenn Du statt Kreide, die ausser aus den Skeletten von Foraminiferen auch noch aus denen von allen moeglichen anderen, auch groesseren, Tieren besteht, alte Riffe dazunimmst, sieht man sehr schoen, wie ganze Tiergruppen dauernd ausstarben und durch andere ersetzt wurden. Gerade Riffe aenderten sich oft komplett. In aelteren Gesteinen findet man nur ausgestorbene Arten, und diese sind heutigen sehr unaehnlich, aber keinerlei neue (die Kreationisten stuerzen sich im allgemeinen auf die Handvoll Arten, die sich im Laufe der Erdgeschichte seit der Bildung kaum geaendert haben). In juengeren Schichten gibt's dann eventuell Arten, die unseren heutigen aehnlicher sehen, aber immer noch alle ausgestorben sind, und wieder keine heutigen. Dazwischen gibt's auch mal welche, die keine Nachkommen hinterlassen haben. Und so weiter, und so fort.

Fuer Kohle kannst Du aehnliche Ueberlegungen anstellen. Warum gibt's in alter Steinkohle aus dem fruehen Pennsylvanian nur so etwas wie riesige Moose, Baerlappe und Schachtelhalme, aber keinerlei heutige Pflanzen? Warum werden die Pflanzen in juengerer Kohle unseren heutigen aehnlicher? All diese Dinge haengen nicht im luftleerem Raum.

Die Geologie zeigt uns, dass es sehr, sehr, sehr viele Aussterbeereignisse gegeben hat, und die meisten Familien (als taxonomischer Begriff) geologisch nur sehr kurze Zeit vorkamen und dann durch andere ersetzt wurden (was dann natuerlich analog fuer einen Kreationisten eigentlich sehr, sehr viele Schoepfungsereignisse bedeuten muesste Icon_cheesygrin). Die Kreationisten spielen die unwahrscheinlich hohe Zahl von bekannten, fossilen, ausgestorbenen Arten meist runter, um mit den paar "lebenden Fossilien" angerannt zu kommen. Ja, ein paar Gattungen hatten unwahrscheinliches Glueck. Das aendert aber nichts an der Geschichte, die die Fossilien erzaehlen.
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RE: Erdzeitalter und geologische Datierungsmethoden - von Ulan - 04-11-2014, 23:53

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