07-11-2014, 00:34
(06-11-2014, 21:30)Geobacter schrieb: … Gemeinschaft schafft sich am ehesten und am leichtesten durch Gemeinsamkeiten. Diese Gemeinsamkeit ist dadurch gegeben, dass alle Gottlosen ihre Gottlosigkeit gemeinsam haben.Ich denke, dass der Mensch im Großen und Ganzen ein soziales Wesen ist mit gelegentlichen „Ausfällen“. Mit den „Mythen“ werde ich regelmäßig falsch verstanden. Eine dezidierte Gottlosigkeit ist ein Mythos, genauso wie alle Vorstellungen über Gott oder Götter. Die einzelnen Welt- und Menschenbilder – jeder ein anderes, manchmal mehrere – sind Mythen, gesellschaftlich bedingte und gemeinschaftliche Vorstellungen. Es kommt also bei einer Kirche der Gottlosen, die mir christlichen Ursprungs zu sein scheint, mehr darauf an, wie die „Gottlosigkeit“ verstanden sein will. Im biblischen Sinne ist der Gottlose der Verbrecher, und das ist hier ganz offensichtlich nicht gemeint.
Es dürfte für uns Heutige gleichgültig sein, wie lange eine “Kirche der Gottlosen” besteht. Die Frage ist höchstens, wie ihre Ideale und Riten gelebt werden und wie attraktiv sie für das Seelenleben unserer Spezies ist.
(06-11-2014, 23:41)Harpya schrieb: In den Kirchen wechselt dauernd der Vorstand seine Meinung oder wird gleich durch einen ganz anderer Prägung abgelöst, …Na, und? So funktionieren menschliche Gemeinschaften!
(06-11-2014, 23:41)Harpya schrieb: Wenn man früher den Koran las und danach lebte war man gläubig, heute ist man gefährlicher Fundamentalist.Nonsense! Es gibt nicht „Lesen des Korans (oder der Bibel) und danach leben“. Hinter jedem Satz steckt eine zeitbedingte Vorstellung. Nur ist das vielen Interpreten bzw. Lesern nicht klar. Sie meinen im Gegenteil auf dem festen Boden des Absoluten, des göttlichen Wortes zu stehen. Doch diese Absolutheit (vom Leben losgelöst) existiert nicht, hat nie existiert und wird nie existieren.
Wer heute gottlos lebt, fühlt sich gleichwohl der Menschlichkeit (dem Humanismus) verpflichtet. Meistens geht es ja auch nur darum, die im heutigen Sinne absurden Gottesvorstellungen zu beseitigen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard