10-12-2014, 22:34
(10-12-2014, 17:56)Mustafa schrieb:(10-12-2014, 17:12)Gundi schrieb: Das sind Aussagen über die Welt, die für den Gläubigen sehr wohl als Fakt, als real gelten.
Es sind keine Hypothesen über die Welt. Wo sie als solche verwendet oder verstanden werden, liegt ein Kategoriefehler vor.
Der dürfte dann bei sehr vielen Gläubigen vorliegen. Welcher Gläubige erklärt sich die Welt denn nicht auch über seinen Glauben? Da wird das Verhalten von Menschen (zb. Homosexualität), die Entwicklung des Lebens (Kreationismus), unbekannte Phänomene ("Wunder") und vieles mehr auf Grundlage des Glaubens erklärt und eben nicht auf Grundlage einer sachlichen Faktenlage.
Und ich denke es ist auch schlicht nicht möglich, Glauben und die reale Welt strikt von einander zu trennen. Jeder, der an die Realexistenz eines Gottes glaubt, überträgt dies auf die reale Welt. Warum sonst würden Themen wie Abtreibung, Sexualität, Verhütung etc. oft so emotional ausgetragen?
(10-12-2014, 17:56)Mustafa schrieb:(10-12-2014, 17:12)Gundi schrieb: Persönliches Bekenntnis wozu? Inwiefern kann eine Aussage wie "es gibt einen Gott" überhaupt ein Bekentnis sein?
Genauso wie die Aussage "es gibt Menschenwürde" ein Bekenntnis zu diesem Wert der Menschenrechte ist.
Und eine Aussage "es gibt einen Gott" ist dann ein Bekenntnis wozu genau?
Das ich den Begriff der Menschenwürde als wertlosen Symbolbegriff verstehe, habe ich ja schon oft erklärt.
(10-12-2014, 17:56)Mustafa schrieb:(10-12-2014, 17:12)Gundi schrieb: Warum überhaupt an Moral festhalten? Lassen wir diese unbegründeten Verhaltensvorstellungen doch beiseite und beschäftigen uns lieber mit den realen Auswirkungen unseres Tuns (sprich: Ethik).
Meine Aussage trifft genauso auf Ethik zu. Nach welchen Gesichtpunkten sollen wir die realen Auswirkungen unseres Tuns denn bewerten, so ganz ohne Werte, zu denen man sich bekennt?
Danach, welche Folgen ein bestimmtes Tun für einen selbst und andere Menschen hat. So schadet beispeilsweise Selbstbefriedigung niemandem, ethisch ist also völlig in Ordnung. Moralisch sehen das Teile des Christentums aber anders. Und begründen dies über ihren Gott.
Was aber einzig zählen sollte, sind die Auswirkungen unseres Tuns auf uns, unsere Gesellschaft und die Umwelt. Wir benötigen dafür keine Moral, welche sich auf irgendwelche Gottesvorschriften bezieht. Solche Moral hat doch oft genug in der Geschichte zu Elend und Leid geführt (sei sie religiös oder idealistisch geprägt).