10-12-2014, 22:45
(10-12-2014, 22:05)Mustafa schrieb:(10-12-2014, 21:52)Gundi schrieb: müssen wir Beweise für die jeweiligen Ansichten einfordern und danach die Sachlage beurteilen.
Kannst du mir erklären, was du mit "Beweise für Ansichten" meinst?
Gute Gründe für seine Ansichten darlegen.
Wenn der Rabbi meint, die Beschneidung müsse am achten Tag erfolgen weil dies so Tradition hat, mag das vieleicht ein schwächeres Argument sein, als die medizinische Unversehrtheit des Kindes.
Wenn einer meint, die Frau sei von Gott aus niederen Ranges und gehöre ins Haus, steht dies im Widerspruch zu unseren Erfahrungen bezüglich Karrierefrauen in der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik....
(10-12-2014, 22:05)Mustafa schrieb: Wie kann man eine Ansicht (z.B. zur Stellung der Frau oder der Beschneidung) denn beweisen?
Hinter einer Ansicht steht ein Werturteil.
Ok, das stimmt. Aber Werturteile können doch durch Erfahrung verändert werden. Warum sind denn beispielsweise die Demonstartionen der "Pegida" vor allem in Sachsen so teilnehmerreich? Weil die Menschen beispielsweise in Nordrhein-Westfalen andere Werturteile aufgrund der größeren Erfahrung mit Migranten haben.
Ein Werturteil aber völlig von der Erfahrung loszulösen, birgt doch eine immense Gefahr, da sie ja quasi niemals geändert werden kann. "Was Gott sagt, stimmt! Punkt!"
(10-12-2014, 22:05)Mustafa schrieb: Wenn jemand sagt: "Die Würde des Menschen ist unantastbar!", dann gibt es da auch nichts zu beweisen.
Das kommt auf den Blickwinkel und die Definition von Würde an. Es gibt auf der Erde so viele Länder, in denen beispielsweise Menschen als Billigarbeiter malochen, wo wir (aus unserem Verständnis) durchaus von unwürdig sprechen würden.
"Die Würde des Menschen ist unantastabr" ist daher imho auch nicht mehr als ein netter, aber belangloser Satz. Solche Sätze nützen absolut gar nichts. Was zählt ist die Realität.