(09-01-2015, 23:19)Erich schrieb: Und dass das Leben eines Kriegsherrn aus dem 7. Jh. zumindest in westlichen Demokratien Lebenden (und sonst eigentlich auch nicht) kein Vorbild sein kann, sein darf, ist wohl jedem Teilnehmer hier klar. Aber die europäischen Verbände lehnen Neuinterpretationen von Koran und Sunna, wie sie die von wenigen Muslimen vertretene islamische Reformbewegung "Euroislam" fordert, ab und Umfragen zeigen europaweit die Renaissance sog. islamischer Werte, die zu einem Gutteil westlicher Toleranz vollkommen widersprechen, besonders bei jungen, in Europa geborenen Muslimen.
Ich habe hier mal Deine Aussage auf den Bereich zusammengekuerzt, den ich so auch unterschreiben koennte. Das ist naemlich die andere Gefahr, die ich in der laufenden Diskussion sehe: die Augen vor tatsaechlichen Problemen "um des lieben Friedens willen" zu verschliessen. Ich sehe im Islamismus in der von mir weiter oben gemachten Definition genau so eine Gefahr fuer unsere Demokratie wie im rechten Populismus. Diese beiden Seiten spielen gerade Ping Pong und schaukeln sich gegenseitig auf. Wobei aber die Gefahr durch den Islamismus, einfach aufgrund der Zahlenverhaeltnisse, im Moment eher mittelbar ist und ansonsten hoechstens mal lokal begrenzt eine Rolle spielt.
Solch ein Hinweis auf Gefahren ueberschreitet nur dann die Grenze der Akzeptabilität, wenn der Islam und alle Moslems allgemein und unterschiedslos ueber einen Kamm geschert werden. Faschistoide Tendenzen und die Forderung, dass jedermann nach ihrer Façon selig werden soll, sind mir durchaus auch bei Christen untergekommen, aber daraus schliesse ich nicht, dass alle Christen so sind.

