Satire und Karikaturen als Mittel gegen Islam

[Erich]

In meinem Kopf festigt sich immer mehr die Ansicht, dass Religion ganz anders wirkt, als ihre Texte glauben machen. Ihre Anweisungen, Regeln, Geschichten bilden einen Fundus, der einer gewissen Menge Leute als Identifikationskern dient. Deswegen wird jeder Angriff auf Religion auch als Angriff auf den Leser oder Zuhörer gedeutet – unabhängig vom Inhalt. Dieser muss nur negativ besetzt sein, was bei Satire selbstverständlich der Fall ist. Die Schmähungen werden als „feindselige Handlung“ empfunden, genauso als wären sie physisch erfolgt. Rache ist daher angesagt!
Dasselbe würde mit allen „Identifikationskernen“ funktionieren und hat deshalb viel mit Psyche und eigentlich gar nichts mit Religion zu tun. Nur ist es leider so, dass die Herrschenden dieser Welt ganz richtig erkannt haben, dass religiöse Traditionen sehr effiziente Identifikationskerne bilden – Köder, die man nur auszulegen braucht. Schon werden die „Fliegen“ angelockt …

Ich würde aber keineswegs allen dieser "Herrschenden" pures Machtstreben als Motiv attestieren wollen. Viele von ihnen glauben wahrscheinlich, Gutes für das von ihnen geführte Volk im Jenseits zu bewirken, wenn sie die Befolgung der Gebote der sowohl von ihnen als auch von ihrem Volk als wahr geglaubten Religion in geltendes Recht gießen. Dadurch wird die Außenpolitik von Gottesstaaten unberechenbarer als die weltlich orientierter Diktaturen.