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Werden wir Christen bald von euch Atheisten und Ungläubigen verfolgt?
#85
(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Ich, als Agnostiker, halte Religion keineswegs für Kokolores. Und der Grund, weshalb ich hier im Forum bin, ist das Interesse daran, warum Gläubige überhaupt glauben.

Ah, danke. Jetzt weiß ich, dass Du nicht in den Topf gehörst.

(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Aber warum glaubst du, dass er das nicht nachvollziehen kann? Hoffnung, Trost, Erziehung... es gibt zahlreiche Gründe zu glauben und auch ein Atheist weis um diese.

Der wirkliche Atheist kann es deswegen nicht, wiel er mit jedweder Spiritualität nichts anfangen kann. Für ihn ist seine irdische Realität die einzige, die er sich vorstellen kann. Er kann nicht anders als nur das zu akzeptieren was er entweder mit seinen Sinnen wahrnehmen kann oder was sonst irgendwie beweiskräftig belegt ist. Wie soll ich diesem nun klarmachen, dass das irdische Diesseits nicht die einzige Realität für mich ist? Oder dass es einen Unterschied gibt zwischen der menschlichen und einer göttlichen Wahrnehmnung?

Aber auch Agnostiker haben mE mit der christlichen Lesart des Schöpfers durchaus Schwierigkeiten. Wobei aber eine gewisse Spiritualität hierbei eine Basis sein kann.

(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Das stimmt und "verächtlich machen" sollte man den Gegenüber ohnehin nicht.
Wenn allerdings aus der Religion heraus Aussagen getroffen werden für das gesellschaftliche Leben oder zu weltlichen Geschehnissen, so bin ich der Meinung, sollte der Atheist sehr wohl auch das Wort ergreifen. Denn das betrifft zum einen ihn selbst auch, zum anderen stellt er eine Gegenposition zur dar.

Solange es konstruktiv bleibt ist das kein Problem für mich. Da ist aber meistens der Wunsch der Vater des Gedankens.

(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Es ist in der Tat so, dass sich einige Gläubige recht schnell wieder verabschieden. Das ist imho aber nicht vordergründig darauf zurück zu führen, dass sie beleidigt bzw. "angegangen" werden, sondern eher darauf, dass scheinbar viele in diesem Forum zum ersten mal überhaupt mit Kritik an ihrer Religion konfrontiert werden.
Man merkt dann sehr schnell, dass viele keine Lust darauf haben, sich mit Ungereimtheiten oder den Fragen nach der Sinnhaftigkeit ihrer Religion zu befassen. Kritik wird dann häufig als Beleidigung aufgefasst und man verabschiedet sich beleidigt.

Könnte es nicht daran liegen, dass einige evt. tatsächlich beleidigt wurden? Ich meine, ständig der üblichen klischeehaften Kritik ausgesetzt zu sein, mag den einen oder anderen Gläubigen irgendwann einmal zum Hals raushängen. Da wird man dann durchaus mal etwas dünnhäutig.

Über eine Sinnhaftigkeit einer Religion mit dem entsprechenden Gläubigen zu diskutieren ist für meine Begriffe ziemlich (Achtung Erich) sinnfrei. Das ist ein Thema, bei dem man sich dann regelmäßig im Kreis dreht und das als aller Erstes zu Streiterein und Beleidigungen führt.

Ungereimtheiten und Widersprüche oder zumindest diese, die Nichtgläubige dafür halten, könnten schon sinnvoll besprochen werden. Da gibt es zB einige innerhalb des Katholizismus, denen ich als (Alt-)Katholik durchaus kritisch gegenüberstehe. Das hat aber mE nur dann wirklich Sinn, wenn der Infragesteller nicht bereits mit seiner Fragestellung zu wissen meint, wie die allgemeinrichtige Antwort auszusehen hat und wenn er diese nicht bekommt, wird er bockig.


(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Nein, ich möchte mich über gute Argumente mit Menschen aller Weltanschauungen austauschen.

Das freut mich. Da könnten die Diskussionen auch Spaß machen, selbst wenn man sich zwischendurch mal ärgert. Trotzdem glaube ich, dass der Aspekt der guten Argumente hier von dem einen oder anderen unterschiedlich bewertet wird.

(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Aber ich habe in der Tat das Gefühl, dass die besseren Argumente häufig bei den Atheisten liegen. Aber das ist ja nun mal der Grundlage der Religion geschuldet, dass sie ohne jeden Beweis von einer Gottesexistenz ausgeht.

Nee, das ist der persönlichen Einstellung geschuldet. Agnostiker tendieren in der Regel (keine Bewertung Deiner Person) in die Richtung der Ratio. Das ist normal und überhaupt nichts Schlimmes, denn niemals würde ich jemandem seine persönliche Anschauung streitig machen wollen. Schlimm wirds nur, wenn der geneigte Glaubensgegner meint, er hätte mit seinen Argumenten das Alleinstellungsmerkmal einer Wahrheit.

Einem Gläubigen immer mit der Forderung nach Beweisen und Belegen zu kommen, ist eine fehlerhafte Herangehensweise aber trotzdem der Klassiker unter den Argumenten, mit welchem der Nichtgläubige versucht einmal den Gläubigen unglaubwürdig erscheinen zu lassen und zum zweiten eigene Zweifel zu zerstreuen, imho.


(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Das habe ich nicht verfolgt und kann ja auch nichts dafür.

Das kann ich absolut nachvollziehen. Derjenige schreibt wohl so viel, dass man mit dem Lesen gar nicht hinterkommen kann (oder will).

(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Religion ist ja durch den Menschen in den Welt gekommen und ihm nicht von außen auferlegt worden.

Tja, da sind wir sicherlich unterschiedlicher Meinung.

(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Insofern halte ich es nicht für sinnvoll, zu sagen eine Welt ohne Religion sei besser. Denn offenbar fühlen sich ja noch viele menschen zu Religionen hingezogen. Gäbe es keine Religonen, würden diese Menschen sich vieleicht zu anderen Ideologien hingezogen fühlen, quasi einer Ersatzreligion.

Da sind wir auf dem Felde der Spekulation. Es übersteigt auch meinen Horizont, ein Szenario zu entwickeln, wie die Welt und die Menschheit sich ohne Religionen entwickelt hätten. Ich behaupte allerdings, dass unsere abendländische Wertegemeinschaft entscheidend durch das Christentum geprägt wurden. U.a. findet man das auch in unserem GG wieder.


(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Ich denke allerdings schon, dass mit mehr Bildung und Vernunft auf der Welt Religion an Einfluss verlieren wird.

Das scheint sich nicht unbedingt zu bewahrheiten. Ich möchte es zumindest anzweifeln. Allerdings habe ich die leise Hoffnung, dass durch mehr Bildung und Vernunft dem religiösen Fanatismus Einhalt geboten wird.


(07-02-2015, 19:56)Gundi schrieb: Warum sollte es auch? Wie gesagt, Atheismus sagt nur aus, dass man nicht an Gott glaubt. Über gesellschaftliches Zusammenleben wird hingegen durch Atheismus absolut nichts ausgesagt. Dein Argument ist daher nicht fair.
Du weißt, dass das nicht ganz richtig ist. Es gibt durchaus politische und gesellschaftliche Wechselwirkungen, mit denen der Atheisten oder atheistische Gruppen durchaus zum Teil erfolgreich versucht haben Einfluss zu nehmen. Man stellte sich bewusst als Gegenpol zur Religiösität auf. Daraus sind auch poltische Systeme entstanden, die ziemlichen Schaden angerichtet haben. Ich will die heir gar nicht weiter erwähnen, ist glaub ich auch ein Klassiker der Argumente.

Atheistische Strömungen haben aber auch positiven Anteil an der Aufklärung, der mE sehr wichtig war für die Öffnung und Neuordnung manch religiöser Anschauungen.
Der Atheist ist ein Kurzsichtiger, der sich in der Brille eines Weitsichtigen gefällt.



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RE: Werden wir Christen bald von euch Atheisten und Ungläubigen verfolgt? - von Sarandanon - 07-02-2015, 23:45

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