08-02-2015, 16:59
(08-02-2015, 15:26)Gundi schrieb: Vorstellen kann ich mir vieles. Gibt es für das Vorgestellte jedoch keinen Hinweis auf dessen Existenz, so gehe ich erst einmal auch nicht von einer solchen aus.
Du handhabst es bei Kobolden, der Zahnfee und dem Weihnachtsmann vermutlich ähnlich.
WAAAAAAAS, es gibt keinen Weihnachtsmann.....

Spaß beiseite, ich weiß wie Du's meinst.
(08-02-2015, 15:26)Gundi schrieb: Nun ja, aber warum gerät denn der Atheist so selten in diesen Rechtfertigungsargumentationskreislauf (gibt ordentlich Punkte beim Scrabble :) ?
Du meinst er tut es dort selten, wo er mit seiner Meinung in der Mehrheit ist, so wie hier im ehemaligen Religionsforum. In den RFAK (

Wenn man jetzt natürlich argumentiert, dass sich das atheistische Gedankengut mittlerweile in unserer Gesellschaft in der Mehrheit befindet, mag das quantitativ stimmen. ME kann man daraus jedoch keinen Wahrheitsanspruch erzielen, sondern höchstens eine Meinungshoheit.
(08-02-2015, 15:26)Gundi schrieb: Meiner Erfahrung nach, haben Gläubige selten wirklich gute Argumente, die über die eigenen Befindlichkeit hinausgehen.
Das ist ein subjektives Urteil, dass Du verständlicherweise anhand Deiner Anschauung fällst. Gute Argumente unterliegen zu einem Gutteil der entsprechenden Anschauungsweise der Diskussionspartner.
(08-02-2015, 15:26)Gundi schrieb: Man sagt häufig, was Glauben einem persönlich bringt, schafft es aber nicht, sachliche, nicht mit Emotionen behaftete nachvollziehbare Argumente zu bringen.
Kann durchaus sein. Glaube hat letztendlich auch viel mit Emotionalität zu tun. Hinzu kommt noch, dass viele Gläubige nicht viel Hintergrundwissen zu ihrem Glauben besitzen.
(08-02-2015, 15:26)Gundi schrieb: Ich als Nicht-Gläubiger würde hier sofort fragen, wo deine Hinweise für eine solche Behauptung sind :)
Ich habe bisher auch noch keinen Hinweis in der Hl. Schrift gefunden, in der uns Gott die Wissenschaft oder die Fähigkeit, Wissen zu erlangen, verbietet. Aber wie mit allem was wir tun oder lassen gilt der Grundsatz, nicht unserem Nächsten und/oder der Schöpfung zu schaden. Und gemessen daran kann Wissenschaft auch druchaus Sünde sein. Und ich wüsste aber nun nicht, dass die Evolutionstheorie irgendjemandem geschadet hat.
(08-02-2015, 15:26)Gundi schrieb: Aber auch nur, weil er schlicht nicht mehr an diesen vorbeikommt. Die Kirchen haben immer dann erst eingelenkt, wenn der Druck zu groß war.
Nicht wenn der Druck zu groß war, imho, sondern wenn auch innerhalb der Geistlichkeit Erkenntnis und Akzeptanz des Wissens gewachsen war. Wissenschaften wurden krichlicherseits zB auch schon zu den Zeiten des gar nicht so finsteren Mittelalters betrieben. Der wachsende menschliche Erfahrungsschatz wurde also nicht immer außer Acht gelassen und hat innerhalb der Religionen immer wieder zu Veränderungen geführt. Wobei ich auch betonen muss, dass mit dem Aufkommen des Protestantismus mit seinen Abarten Wissenschaften auch leider vermehrt wieder verteufelt wurden.
(08-02-2015, 15:26)Gundi schrieb: Och, ich würde das schon interessant finden.
Klar würdest Du das.

(08-02-2015, 15:26)Gundi schrieb: Noch einmal: Atheismus ist nicht mehr als die Ablehnung von Gott. Daraus geht noch kein Moralsystem oder ein politisches System hervor.
Dann gehen wir vermutl. von falschen Ebenen aus. Der Atheismus verneint die Existenz Gottes, der Theismus bejaht diese. Der Theismus ist die Voraussetzung für die Etablierung der Religion, der Atheismus von atheistischen Weltanschauungen. ...
(08-02-2015, 15:26)Gundi schrieb: Es kann natürlich sein, dass du der Meinung bist, Atheismus begünstigt zwangsläufig schadende Systeme.
... Und deswegen bin der Meinung der Atheismus beeinflusst diese, genau wie der Theismus auch schädliche Glaubensrichtungen beeinflusst.
(08-02-2015, 15:26)Gundi schrieb: Sollte dies der Fall sein, so verweise ich dich auf den Nationalsozialismus, in welchem weit mehr Menschen gläubig waren als heute und in welchem die Kirchen zu großen Teilen Hand in Hand mit der Staatsmacht gingen. In der man nur SS-Mitglied werden durfte, wenn man kein Atheist war. In welcher Hitler sich selbst als Messias verstand.
Klar kannst Du darauf verweisen. Der NS war bzgl. der Weltanschauung ziemlich heterogen. Hier vermengten sich a- und theistische, pseudowissenschaftliche und rassistische Inhalte zu einer größtenwahnsinnigen Absicht, eine eigene Religion zu schaffen. Der Gröfaz glaubte dabei allerdings wohl, er wäre der Gott in dessen Mittelpunkt.
Der Atheist ist ein Kurzsichtiger, der sich in der Brille eines Weitsichtigen gefällt.