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Werden wir Christen bald von euch Atheisten und Ungläubigen verfolgt?
Sarandanon schrieb:Moin Erich, bin gerade beim Stöbern hier im, ähhh.., "Religionsforum" wieder mal auf Dich gestoßen. Ich wundere mich immer wieder, warum dieses Froum hier nicht "Atheismusforum" oder vielleicht "Religionsbashingforum" heisst. Hier gibts ja jede Menge sogenannte "Freigeister", die hier irgendetwas suchen, was nach Bestätigung ihrer Gottlos...., äh.. tschuldigung- klingt zu religiös, atheistischen Gesinnung aussieht. Ich dachte immer, diese stehen mit beiden Beinen fest auf atheistischem Boden, sicher über die Nichtexistenz Gottes, und brauchen sowas nicht. Ich meine damit nicht unbedingt Dich, da Du eher der ruhende Pol unter diesen bist und eher den Meinungsaustausch in der Meinungsvielfalt bevorzugst und keine störrische Rechthaberei. Tortzdem finde ich manches sehr witzig hier. Da liest man viel von Deinen gleichgesinnten Mitforisten (nicht alle, aber viele), die über Religionen fabulieren und dabei wie ein Schwein ins Uhrwerk gucken und zudem den Toleranzbegriff ganz allein auf ihre Anschauung beziehen.

Naja, uns Atheisten geht es da wohl oft nicht anders als Gläubigen gleich welcher Religion, die in Foren – z.T. sicher aus ehrlicher Überzeugung - vorgeben, nicht missionieren zu wollen. Es ist der Reiz der Diskussion an sich, der wohl die meisten von uns motiviert – für mich übrigens ein interessantes Hobby, welches auszuüben ich auch in absolut religionsdominierten Foren versuchte, wo ich meist jedoch durch die Mods, wie Dir ja zumindest aus einem Fall bekannt ist, eingeschränkt oder gar gesperrt oder gleich gar nicht zugelassen wurde, weil ich mich in der Anmeldung als Atheist outete. Als Forist kann man da durchaus zur Ansicht gelangen, dass in durch Atheisten dominierte Foren mehr Meinungsfreiheit herrscht als in solchen, die von Religionen gegründet wurden. Nur will ich dort nicht schreiben, wo mir nahezu ausschließlich applaudiert wird. Da fehlt mir einfach die eigentliche Würze der Diskussion.    

Sarandanon schrieb:
Erich schrieb:Freie Gesellschaften erlauben jedem Gläubigen, gleich ob Christ, Jude, Muslim, Hindu ..., die Moral seiner Religion zu leben, solange er damit weder Dritten noch der Gesellschaft insgesamt schadet. Was allerdings in diesen Gesellschaften niemals wieder praktiziert werden sollte, ist ein durch einschlägige Gesetze ausgehender Zwang, sinnlose religiöse Gebote zu leben, wie das z.B. im prä-aufgeklärtem Abendland gängige Praxis war und heute in vielen islamischen Staaten der Fall ist.


In Verbindung mit gläubigen Menschen oder Glauben an sich wird immer vom Verursachen von Schäden gesprochen. Es müsste jedoch mal hinterfragt werden, welchen Schaden denn eigentlich von Menschen oder von Gruppen solcher angerichtet werden, die sich in ihrem Atheismus / Nichtglauben an der Gesellschaft vergehen. Zwang, Gesetzesverstöße, Gier, Ausbeutung sind allgemeine gesellschaftliche Probleme, die hauptsächlich nicht-religiösen Ursprungs sind. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass dies in der Mehrheit so ist. Probleme mit religiösen Gruppen sind eher maginal, selbst bzgl. des verabscheuungswürdigen Islamismus.

Naja, Religion fordert oft die Beschneidung inidividueller Freiheit und wie sich das auswirken kann, können wir der europäischen Geschichte und der Gegenwart in fast allen Staaten der islamischen Welt entnehmen. Atheismus fordert jedoch per se gar nix. Sein einziges alle Atheisten verbindende Merkmal ist die Überzeugung, dass es keinen personalen Gott oder dessen Plural gibt.  Ethische Prinzipien wurden aus dem Atheismus heraus nicht entwickelt, wenn auch wohl die meisten Atheisten Westeuropas Humanisten sind. Jedenfalls versuche ich das zu sein und achte die Vernunft, die aus der Menschenrechtskonvention der UN spricht.

Dass auch dem Atheismus ungenießbare Früchte entsprossen, bestreite ich nicht. Solche Früchte würde ich nicht ernten wollen. Aber sie sind nicht Atheismus-typisch. Hingegen erscheint mir folgender Spruch Monotheismus-typisch:

„Willst Du nicht mein Glaubensbruder sein, schlag ich Dir den Schädel ein.“

Davon zeugt das AT der Bibel, die christliche Geschichte über rund anderthalb Jahrtausende, wenn diese Zeiten auch nicht NT-konform gelebt wurden, und die Gegenwart in weiten Teilen der islamischen Welt und teils auch in deren Diaspora.

Sarandanon schrieb:
Erich schrieb:Vernunft braucht für die Organisation von Staaten keine Religion!

Leider macht die Unvernunft auch nicht vor einem Säkularismus oder Laizismus halt. Eher ganz im Gegenteil, wie wir es auch in unserer westlichen Welt erleben.

Wenn ich hier so im Forum lese kommt mir immer wieder dieser Spruch in den Sinn (aber vielleicht belehrt mich ja jemand hier eines Besseren):

Josef Bordat
Ich weiß beim so genannten »neuen Atheismus« nicht, was größer ist: Die Verachtung Andersdenkender oder die Überzeugung von der eigenen Überlegenheit.

Naja, sicher geht es manchen Atheisten so, dass sie sich Religiösen überlegen fühlen. Aber das unterscheidet sie nicht von der Mehrheit der Monotheisten, die glauben, die einzig wahre Wahrheit erkannt zu haben, eine Wahrheit, die ihres Erachtens eigentlich jeder erkennen müsse, einfach aus dem Grund, weil sie selbst diese Wahrheit für absolut halten, obwohl die Botschaft, der sie glauben, wenig Berührungspunkte zur lebbaren und erlebbaren Realität hat.


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RE: Werden wir Christen bald von euch Atheisten und Ungläubigen verfolgt? - von Erich - 08-02-2015, 20:28

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