15-02-2015, 23:29
(08-02-2015, 23:55)Sarandanon schrieb:(08-02-2015, 22:11)Gundi schrieb: Schau mal, sarandanon, eine Diskussion macht absolut keinen Sinn, wenn sich jeder auf seine Weltanschauung beruft und diese schützend vor die Aussagen des Anderen stellt.
Eine Diskussion trägt nur Früchte, wenn sie vernunftbasiert ist. Ein Argument ist nur dann ein gutes Argument, wenn es von anderen Menschen auch verstanden werden kann.
Wenn einer jetzt immer nur sagt, dieses und jenes sei seine Weltanschauung und der Gegenüber hätte doch selbst schuld, da er nicht damit übereinstimmt, dann kann man es auch gleich sein lassen.
Schau mal, Gundi, ein Beispiel, wie ich es meine: Wenn Du mir eine Frage zum Glauben stellst und ich beantworte Dir diese mit einem entsprechend für mich gutem Argument, dass Du dann zB nicht verstehen kannst/willst, da Du ja nicht glaubst, dann ist das sicherlich kein gutes Argument für Dich. Ich werde aber Dir zur Liebe mein Argument nicht ändern, nur weil Du dies für schlecht hältst. Für mich würde es Dir gegenüber uU genauso gelten.
Nun ja. Deine Ausführungen sind nicht per se falsch. Allerdings muss man sich natürlich fragen, welchen Sinn solche Diskussionen dann haben.
Ich bin im übrigen der Meinung, dass eine Diskussion zwischen Gläubigen verschiedener Religion über ihre Religion sinnfrei ist, da hierbei nämlich das auftritt, was du schilderst. Jeder hat seine eigenen, religiös begründeten Argumente und sieht keinerlei Veranlassung dazu, diese zu überdenken. Warum auch, gelten die Argumente des Gegenübers doch auch nur für den, der sie vorbringt.
Du siehst schon, es bedarf eines gewissen Rahmens in welchem eine Diskussion geführt werden sollte. Und hierbei nimmt die Logik eine Schlüsselrolle ein, da logische Argumente für jeden Menschen zugänglich sind, unabhängig von Glaubens- oder Religionszugehörigkeit.
Wenn es dir also nur darum geht, anderen über deinen Glauben zu erzählen, bin ich außen vor. Wenn du logische Argumente austuaschen möchtest, mache ich gerne mit.
(08-02-2015, 23:55)Sarandanon schrieb:(08-02-2015, 22:11)Gundi schrieb: Eigentlich nicht, da es regeln für gesellschaftliches Zusammenleben auch schon vor dem Chritentum gab.
Stimmt, davor gab es zB das Judentum mit seiner Thora und den zehn Geboten, die Moses von Gott empfangen hat. Vorher gab es glaube ich keine göttlichen Offenbarungen, auf die man sich in Punkto Nächstenliebe stützen kann. Wenn Menschen also davor schon nach diesem Grundsatz in einzelnen Gesellschaften gelebt haben, könnte man darüber diskutieren, inwiefern dies evt. göttlich beeinflusst war oder nicht. Selbst dann, wenn sie einen solchen Einfluss nicht gespürt haben könnten. Aber das ist reine Spekulation.
Menschen leben schon seit jeher in Gruppen zusammen und benötigen daher Regeln. Regeln des gemeinschaftlichen Zusammenlebens gibt es daher schon weit vor den heutigen Religionen. Und diese müssen auch nicht göttlich beeinflusst sein. Regeln gibt es in einfacher Form ja sogar im Tierreich, wenn auch nicht konkret ausformuliert.
Desweiteren sind die Regeln der Religionen natürlich sehr einfach gehalten. Nicht töten, nicht stehlen... Das sind alles grundlegenste Regeln einer Gesellschaft. Fragen wir jedoch genauer nach, bei komplexeren Problemen, da versagen die Religionen.
Von daher bin ich wenig beeindruckt von den 10 Geboten. Anders würde es aussehen, hätte Moses von Gott die Erklärung der Menschenrechte erhalten. Aber lediglich 10 Regeln für die Komplexität menschlichen Zusammenlebens erscheint mir doch eher primitiv.
(08-02-2015, 23:55)Sarandanon schrieb: Atheismus war nicht die Grundlage, das habe ich auch nicht behauptet. Er ist jedoch Inhalt der marxistisch-leninistischen Lehre und gehört somit zur Leitlinie dieses Systems ohne selbst das System zu sein. Ich hoffe wir kommen da langsam zu einem Konsens.
Marx war Philosoph. Wie viele andere Philosophen auch, hat er sich mit Gott beschäftigt. Er hat also nicht plumo gesagt, Gott gibt es nicht, sondern seine Überlegungen begründet.
Die Gottesexistenz hingegen wird von den Religionen nicht hinterfragt und muss nicht begründet werden. Sie ist schlicht Vorraussetzung.
Ich sehe daher durchaus Unterschiede zwischen der Marxschen Philosophie und der Religionsgläubigkeit. Auch was den Anspruch an Richtigkeit angeht.
(08-02-2015, 23:55)Sarandanon schrieb: Wenn man den Gröfaz, wenn sein Reich weiterbestanden, hätte, irgendwann mal als einen Schöpfer zurecht interpretiert hätte (wie auch immer), dann würde ich Deiner Theorie folgen.
Warum erst dann? Er wurde von der Masse ja wie ein leibhaftiger Gott verehrt. Sein Wort war die Wahrheit, wurde nicht hinterfragt. So wie es eben für Gottes Wort in den Religionen auch gilt.
Ich wollte hauptsächlich darauf hinaus, dass es durchaus Parallelen zwischen Religion und Ideologien gibt. Die völlige Hingabe, das Nichthinterfragen, das Unterwerfen... um nur ein paar aufzuzählen.