20-03-2015, 02:46
bilidōn
Seid ihr so ungebildet? ;)
Aus Wikipedia, bitte aufmerksam lesen:
Die Empfehlung, den Wiki-Artikel aufmerksam zu lesen, reiche ich zurück.
Der Begriff, wie er heute im Gebrauch ist, setzt sich in der zweiten Hälfte des 18. Jh. als ein in seiner pädagogischen und idealistischen Bedeutung neues Grundwort durch und wird zwischen 1770 und 1830 mit der Entstehung des modernen Erziehungswesens in Deutschland zum Leitbegriff eines in der geschichtlichen Situation des Übergangs zu einer offenen Gesellschaft sozial ermöglichten Ideals geistiger Individualität und von religiöser Abhängigkeit befreiten Denkens einer bürgerlichen Oberschicht, der sogen. Gebildeten.
Als Beschreibung eines geistigen Vorgangs gehörte der Begriff zuvor zu den abstraktiven philosophischen Neuschöpfungen der spätmittelalterlichen Mystik und ist wahrscheinlich durch Meister Eckhart aus der Verbindung der Imago-Dei-Theologie mit der neuplatonischen Emanations- und Reintegrationslehre erstmals gebraucht worden.
Mit dem, was seit Ende des 18. Jhs unter Bildung verstanden wird, hat das allerdings wenig bis nichts zu tun. Man kann vielmehr sagen, der Begriff stellt heute eher das Gegenteil dessen dar, was die mystische Philosophie des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit mit ihm zu fassen versuchte.
Zur Herleitung aus dem Althochdeutschen:
bilidōn = gestalten, Form geben, abgeleitet von bilidi in seinen verschiedenen Bedeutungen
Die älteste Bedeutung von bilidi ist Vorbild, Muster, erst später kommt die Bedeutung von Abbild hinzu.
(17-03-2015, 07:20)Bion schrieb:(17-03-2015, 02:35)Schmied schrieb: Gebildet ist der, der das Bild Gottes in sich trägt (1. Mos. 1, 26). ;)
Eine solche Herleitung von "Bildung" ist unsinnig und provokativ.
Seid ihr so ungebildet? ;)
Aus Wikipedia, bitte aufmerksam lesen:
Zitat:Bildung (von ahd. bildunga für ‚Schöpfung, Bildnis, Gestalt‘) bezeichnet die Formung des Menschen im Hinblick auf sein „Menschsein“, seiner geistigen Fähigkeiten.
Begriffsbildung:
„Bildung verweist auf Bild und damit zurück auf die bis in unser Jahrhundert aufgegriffene Genesispassage (1. Buch Mose, 26 f.), nach der Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat." – Käte Meyer-Drawe: 1999, S. 161.
Der deutsche Begriff entstand im Mittelalter, wahrscheinlich als Begriffsschöpfung Meister Eckharts im Rahmen der Imago-Dei-Lehre. Der Begriff ist also theologischen Ursprungs. Bilden wird verstanden als gebildet werden durch Gott, nach dem Abbild Gottes.
Die Empfehlung, den Wiki-Artikel aufmerksam zu lesen, reiche ich zurück.
Der Begriff, wie er heute im Gebrauch ist, setzt sich in der zweiten Hälfte des 18. Jh. als ein in seiner pädagogischen und idealistischen Bedeutung neues Grundwort durch und wird zwischen 1770 und 1830 mit der Entstehung des modernen Erziehungswesens in Deutschland zum Leitbegriff eines in der geschichtlichen Situation des Übergangs zu einer offenen Gesellschaft sozial ermöglichten Ideals geistiger Individualität und von religiöser Abhängigkeit befreiten Denkens einer bürgerlichen Oberschicht, der sogen. Gebildeten.
Als Beschreibung eines geistigen Vorgangs gehörte der Begriff zuvor zu den abstraktiven philosophischen Neuschöpfungen der spätmittelalterlichen Mystik und ist wahrscheinlich durch Meister Eckhart aus der Verbindung der Imago-Dei-Theologie mit der neuplatonischen Emanations- und Reintegrationslehre erstmals gebraucht worden.
Mit dem, was seit Ende des 18. Jhs unter Bildung verstanden wird, hat das allerdings wenig bis nichts zu tun. Man kann vielmehr sagen, der Begriff stellt heute eher das Gegenteil dessen dar, was die mystische Philosophie des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit mit ihm zu fassen versuchte.
Zur Herleitung aus dem Althochdeutschen:
bilidōn = gestalten, Form geben, abgeleitet von bilidi in seinen verschiedenen Bedeutungen
Die älteste Bedeutung von bilidi ist Vorbild, Muster, erst später kommt die Bedeutung von Abbild hinzu.
MfG B.