25-04-2015, 00:02
Danke für die weiteren Grüße!
Die Quäker haben sich sehr früh von solcherlei Streitigkeiten distanziert. Zum einen sind wir Pazifisten, zum Anderen sehen wir aber insbesondere auch ein, dass wir kein Wahrheitsmonopol beanspruchen können. Glaube kommt durch den heiligen Geist, nicht durch Argumente, und seien sie noch so überzeugend. Daher sind wir sehr in der Ökumene aktiv, und fanden auch eine wichtige Rolle im Friedensprozess Nordirlands (dessen Konflikt ja zu großen Teilen auf Konfessionsstreitigkeiten zwischen den Katholiken und Protestanten beruhte)
Kommt halt drauf an, wie man den Begriff versteht. Öffentlichkeitsarbeit, wie wir sie betreiben, ist für mich etwas anderes als Missionierung, zumindest im Sinne des Proselytismus. Missionierung stellt für mich das Konzept dar: "Wir sagen dir jetzt, was Sache ist, und hoffen, dass du es hinnimmst." Was wir machen ist eher dafür sorgen, dass Leute erstmal wissen, dass es uns gibt, wo man uns finden kann, und wofür wir grundsätzlich stehen. Und dann können sie von sich aus weiterrecherchieren, eine Andacht besuchen, oder im Quaker Centre in London einfach zu einem gemütlichen Tässchen Tee oder Kaffee mit einem von uns plaudern.
Sprich, unser Ziel ist es mit der Öffentlichkeitsarbeit nicht, die Leute zu überzeugen, sondern ihnen einfach näherzubringen, wer wir sind. Ganz ohne Verbindlichkeiten, Anforderungen, oder Drang darauf, bitte Mitglied zu werden. "Missionierung" hat da eher etwas von einem universalen Absolutheitsanspruch, den evangelikale und andere missionierende christliche Ausrichtungen beanspruchen. Das tun wir nicht.
Wir haben ein kleines Büchlein namens "Advices and Queries" (Ratschläge und Fragen) - auch online abrufbar - und einer der Ratschläge lautet: "Think it possible that you may be mistaken" - "Halte es für möglich, dass du falsch liegst". Und so gehen wir nicht nur als Individuen, sondern als Gruppe vor: Wir leugnen nie die Möglichkeit, dass wir einen Fehler machen, dass wir irgendwo falsch liegen. Immerhin sind wir Menschen.
(24-04-2015, 19:25)Wilhelm schrieb: Erst einmal willkommen in diesem Forum,
es freut mich auch, das sich mal jemand meldet der nicht ein Mitglied der großen Gemeinschaften meldet.
Wie Du vielleicht auch schon an meinen Beträgen gemerkt hast, bin ich jemand der nicht an diesen Gott glaubt, sondern mehr an ein friedliches Zusammenleben.
Dabei sind teilweise Religionen ein Hindernis, welche durch unteschiedliche Auslegungen zu Streitigkeiten führen.
Die Quäker haben sich sehr früh von solcherlei Streitigkeiten distanziert. Zum einen sind wir Pazifisten, zum Anderen sehen wir aber insbesondere auch ein, dass wir kein Wahrheitsmonopol beanspruchen können. Glaube kommt durch den heiligen Geist, nicht durch Argumente, und seien sie noch so überzeugend. Daher sind wir sehr in der Ökumene aktiv, und fanden auch eine wichtige Rolle im Friedensprozess Nordirlands (dessen Konflikt ja zu großen Teilen auf Konfessionsstreitigkeiten zwischen den Katholiken und Protestanten beruhte)
(24-04-2015, 19:25)Wilhelm schrieb: Jetzt aber ein Einwand meinerseits. Ihr betreibt "outreach". Im Deutschen bezeichnen wir es als Öffentlichkeitsarbeit.
Aber ist das nicht eine Art der Werbung und somit auch Missionierung?
Kommt halt drauf an, wie man den Begriff versteht. Öffentlichkeitsarbeit, wie wir sie betreiben, ist für mich etwas anderes als Missionierung, zumindest im Sinne des Proselytismus. Missionierung stellt für mich das Konzept dar: "Wir sagen dir jetzt, was Sache ist, und hoffen, dass du es hinnimmst." Was wir machen ist eher dafür sorgen, dass Leute erstmal wissen, dass es uns gibt, wo man uns finden kann, und wofür wir grundsätzlich stehen. Und dann können sie von sich aus weiterrecherchieren, eine Andacht besuchen, oder im Quaker Centre in London einfach zu einem gemütlichen Tässchen Tee oder Kaffee mit einem von uns plaudern.
Sprich, unser Ziel ist es mit der Öffentlichkeitsarbeit nicht, die Leute zu überzeugen, sondern ihnen einfach näherzubringen, wer wir sind. Ganz ohne Verbindlichkeiten, Anforderungen, oder Drang darauf, bitte Mitglied zu werden. "Missionierung" hat da eher etwas von einem universalen Absolutheitsanspruch, den evangelikale und andere missionierende christliche Ausrichtungen beanspruchen. Das tun wir nicht.
Wir haben ein kleines Büchlein namens "Advices and Queries" (Ratschläge und Fragen) - auch online abrufbar - und einer der Ratschläge lautet: "Think it possible that you may be mistaken" - "Halte es für möglich, dass du falsch liegst". Und so gehen wir nicht nur als Individuen, sondern als Gruppe vor: Wir leugnen nie die Möglichkeit, dass wir einen Fehler machen, dass wir irgendwo falsch liegen. Immerhin sind wir Menschen.
1 Kor. 4-10