29-04-2015, 23:54
(29-04-2015, 23:12)Berliner schrieb: Ein grundlegender Fehler in diesem Prinzip ist, dass es darin keinen Gott geben darf. Gleichgültig, was der Wissenschaftler glaubt oder nicht. Daher schere mich nicht drum.Ich denke, dass diese Auffassung doch sehr laienhaft ist. Denn nicht Gott wird ausgeschlossen, sondern Vorurteile. Oder wieder laienhaft: "Es war Gottes Einfluss", ist keine ausreichende Begründung. Das hat damit zu tun, dass sich bei allen bekannten Phänomenen, bei denen man früher mal den Einfluss durch Gott oder Götter unterstellt hat, sich als natürlich kausal heraus gestellt haben.
Es handelt sich im Übrigen auch um einen Kategorienfehler:
"Gott", ob existent oder nicht, ist faktisch eine Instanz des Sollens, der sozialen Werte, der Mitmenschlichkeit (Beziehung) und des Halts (Sinn) im Leben. Gott ist also die idealtypische, soziale Komponente des Zusammenlebens.
Im Gegensatz dazu kümmert sich die wissenschaftliche Methode nicht ums Sollen der Menschen, sondern ums Sein der Dinge.
Überspitzt ausgedrückt: Für die Konstruktion (Seinsebene) eines Autos ist Gott nicht erforderlich. Umgekehrt nützt mir die Konstruktionskenntnis nichts, wenn die Verkehrsregeln (Sollensebene) nicht eingehalten werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

