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Sprache, ein Verständigungsmittel?
#24
(07-05-2015, 17:03)Berliner schrieb:
Ulan schrieb:
(07-05-2015, 09:34)Berliner schrieb: Sprache war schon immer eine Krücke.
Sicher. Es ist aber so ziemlich die einzige Art der Verstaendigung, die wir haben; zumindest was kompliziertere Zusammenhaenge angeht, die ueber das hier und jetzt von Menschen, die sich gegenseitig gerade sehen koennen, hinausgeht.
Ich bezeichnete die Sprache deswegen als "Krücke", weil sie mit einem begrenzten Wortschatz Dinge ausdrücken soll, die sich oft gar nicht in Worte fassen lassen. Ein typisches Beispiel ist der Begriff "Liebe". Der deutsche "Wahrig" umfaßt über 250 000 Stichwörter. Ein Showmaster kommt mit etwa 800 Wörter aus. Wenn also ein Normalbürger einen Wortschatz von etwa 800 Wörter besitzt und sich damit ausdrücken kann, dann begreifen wir schon, dass unser sprachlicher Horizont begrenzt ist.

Ich seh das Problem halt folgendermaßen - und jetzt mal zunächst ohne eine Beweisführung für die Untermauerung von Thesen (weil es sonst wieder zu viel Text wird, der den Blick auf das wesentliche meiner Aussage / These verstellen würde):

Die Genesis macht recht deutlich, was eine "falsche Bezeichnung" ist, denn Adam vergibt an sein eigen Fleisch und Bein zweierlei Namen. Wenn Eva ihm angehört - wie zuerst formuliert ("Ei - das ist ja mein Leib ...") - dann hätte er nach erneuter Fragestellung, nicht leugnen dürfen, dass er selbst von den verzehrten Früchten gezehrt hat. Eva kann man das jedenfalls nicht zum Vorwurf machen (aus Gründen auf die ich an hiesiger Stelle noch nicht näher eingehen will).

Generell ist die Art und Weise der Bezeichnung ein zentrales aber zugleich auch ganz allgemein unterschätztes Thema der Genesis, denn Adam hat ja gar nichts weiter zu tun, als den "Tieren" einen Namen zu geben - das kann sogar so aufgefaßt werden, dass sich in dieser Aufgabe auch die Pflege des Gartens (Eden) erfüllt. Eine ordentliche "Bebauung" des Gartens wäre ohne ordentliche Sprache oder Verständigungsmöglichkeit gar nicht möglich - und ein kleiner Adam allein würde das nie schaffen. Die Art und Weise einer Nennung / Formulierung ist also "weißgott" nicht nur ein Nebenthema, sondern sogar das Haupthema, was zugleich auch erklären soll, weshalb ich von der hier so "exotisch" empfundenen Problemstellung nicht ablassen möchte. Für ein besseres Verständnis des Evangeliums halt ich es für ganz unumgänglich, genauer zu erörtern, was genau Adam "falsch" macht, denn auch genau nur das, macht Christus wieder gut:

Adam "versagte" wortwörtlich, denn er weigerte sich, zu sagen (zu bestätigen), wie derjenige heißt, der vom Baum der Erkenntnis gegessen hat, obwohl ihn der Herr dazu aufforderte, genau nur das zu sagen. Er hätte sagen müssen: "Fleisch und Bein von meinem Fleisch und Bein aßen von den verbotenen Früchten" - verkürzt hätte er natürlich auch einfach sagen können: "Ich" oder: "meiner-einer".

Stattdessen stellt er seinen Leib (Mater = Materie) aber plötzlich so hin, als hätte er damit nichts zu schaffen (zu Gott: "den hast ja du mir zugesellt), und wenn man auch das mal ganz wörtlich formulieren will, dann muß man sagen, dass Adam sich weigerte, sich für das zu VERANTWORTEN, was seine zwei eigenen Hände tun oder nicht tun. Dieses "Tier" (= Sacherhalt - man denke hierbei an den Ausdruck "Ethologie") kann oder will er nicht korrekt VERLAUTEN (in einen verbalen Ausdruck übersetzen), und das, obwohl er es zuvor schon mal richtig gemacht hat.

"Tiere" heißen nur deshalb Tiere, weil sie "teuer" sind - das ist so oder so verlautet mit (engl.) "dear", "tears", (aengl.) "sire" (heute: Sir), (nhd.) Tür, Tyr und Zier. Wenn nun Adam nur den Tieren einen Namen geben soll, dann ist eben nicht verlangt, dass er Namen für 10 Millionen versch. Dinge finden muß, sondern lediglich für die "augenfälligen" Dinge - für alles was "sinnfällig" werden kann, aber ganz bestimmt nicht für jedes einzelne Sandkorn. Tier heißt jedenfalls nicht nur das, was ein Zoo- oder Biologe dafür definiert, sondern vielmehr das, was mitsamt dem Nomen selbst lautlich anklingt, also auch alle verwandten Laute. Da läßt sich der LOGOS nicht reinreden - was ähnlich klingt MUSS ähnliches bedeuten, und was sich ähnlich VERHÄLT, muß auch ähnlich bezeichnet werden.

Natürlich ist das heute einigermaßen "durcheinander-geworfen" - nach Berücksichtigung aktuell amtierender Defintionen geht die vermeintlich "etymologische" Rechnung nicht mehr auf, aber aus selbigem Grunde sagt ja auch der antike Etymologe, dass im Rahmen eines Wortvergleiches aktuell gültige Definitionen nicht beachtet werden dürfen. Sie sind eben gerade ebenso falsch, wie Adams Rede bezüglich dessen, was "Männin" ist oder nicht ist.

Der Herr LOGOS war jedenfalls NICHT ganz damit einverstanden, was Adam diesbezüglch so zum Besten gab. Und seine Frage nach dem Verbleib der verlorenen Frucht, war in der Tat nur eine "Fangfrage". Der Allwissende wollte damit freilich nicht wissen, ob Adam sein Wort brechen würde oder nicht (denn als Allwiss. weiß er das auch schon vorher), sondern er wollte, dass es auch Adam wissen / erkennen würde. Der HErr mußt ihn in die "Falle" locken, also wirklich zu Fall bringen, damit Adam auch dafür einen Namen findet. Denn erinnern wir uns:

Adam konnte / sollte nur jenen Dingen einen Namen geben, die ihm der HErr vor Augen führt. Das kam dann zum ersten mal ins Stocken, als Adam seinem eigenen Leib einen Namen geben sollte, und zum zweitenmal, als Adam der "Schlange" einen Namen geben sollte. Die erste Hürde konnte er noch gerade so nehmen, aber von Christus mal abgesehen, hat er den Trick mit der Schlange bis einschließlich heute nicht durchschaut.

Das ist in der Tat ein Rätsel, das auch auch Theologen und keiner der Kirchenväter restlos "enträtseln" konnte, was jedoch enträtselt werden MUSS, wenn man, wie Adam von Seiten des HErrn angedacht, ein "Herr über die Schlange" werden will / soll.

Für dies ist ganz wichtig, das man nicht für nebensächlich erklärt, dass EVA die Schlange entdeckt hat, aber Adam nicht. Ebenso wichtig ist, dass der HErr Evas Antwort nicht "akzeptiert", denn es ist auch nicht Evas Aufgabe, den Tieren einen Namen zu geben. Was der Leib "weissagt" ist uninteressant - aus Sicht des HErr ist nur interessant, was der Mahne (= Mann) weissagt, und außerdem erklärt ER den beiden ja noch, dass erwähnte "Schlange" nicht länger unter die Tiere gerechnet werden soll.

Insgesamt sind das ausreichend viele Hinweise darauf, WAS die Schlange ist oder nicht ist.

Christus hat's schließlich erraten, und Christus hat dann auch nicht länger verweigert, zuzugeben, dass der "Braten" SEIN Braten ist, und sich genau nur ER dafür verantwortet, was dieser tut oder nicht tut. Dadurch wurde ER IHM EBENBILDLICH. Adam suchte sich von der Mutter aller Lebendigen zu distanzieren - zu SONDERN (> SÜNDE) - und Christus hat dieselbe "Verleumdung" (den Verrat an EVA und am eigenen Wort / Verlöbnis / Gelöbnis) wieder rückgängig gemacht.


Die Sprache ist eine "Krücke" - in einiger Hinsicht nicht hinreichend für "alles" - aber das liegt nicht an der Rede (LOGOS) selbst, sondern daran, dass ihr "Tücken" eignen, über welche der Mensch erst ein Herr werden muß. Ganz strenggenommen ist sie also nicht nur eine Krücke im neg. Sinne des Wortes, sondern das Mittel, mit welchem den mental isolierten (= sündigen) Menschen die Möglichkeit gegeben ist, wie Gott, also wie EIN EINZIGER zu werden, denn um KONVENTION geht es da tatsächlich. Nur ist dieselbe noch lange nicht erreicht. Sieben Milliarden Menschen glauben, sie seine sieben Milliarden. Die Wahrheit ist, dass sie nur EIN EINZIGER sind, allerdings nicht auch ebenso REDEN, als ob. Solange sie so reden wie seither, nämlich LÜGEN (die Vorgaben des Logos verfehlen), werden sie unterschiedlicher An- und Absichten bleiben, sich das Leben also selbst zur Hölle machen.

Tja gut - ist jetzt zwar sowieso schon soviel Text, dass es dem Leser allein deshalb wie eine "Zumutung" kommen könnte, zumal sicherlich trotzdem noch Fragen offenbleiben mußten, aber ich muß nun auch mal wegen anderer Umstände abbrechen. Und sorry - der Abbruch mußte jetzt gerade so rasch vonstattengehen, dass ich nicht mal mehr (evtl.) Rechtschreibfehler nachkorrigieren konnte.  
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RE: Sprache, ein Verständigungsmittel? - von Harpya - 07-05-2015, 00:08
RE: Sprache, ein Verständigungsmittel? - von Alexander Leibitz - 14-05-2015, 15:10
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