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Übertritt zum Judentum - Konversion
#21
(19-06-2014, 16:23)Jutta schrieb:
(18-06-2014, 21:02)Koon schrieb: was bewegt dich eigentlich zum konvertieren... ?

Es ist weder eine "Clubmitgliedschaft", noch will ich meiner Mutter nacheifern. Es fühlt sich einfach "richtig" an, wenn ich Jüdin bin! Nicht nur wegen meiner Mutter, sondern auch und vor allem wegen mir. Back to the roots!
Schalom, Jutta Icon_lol
Zu dem Thema hab ich eben eine etwas laengere Antwort geschrieben - auf eine fast parallele Anfrage
- fuer "Back to the roots" war da aber auch noch ein Vater beteiligt, das allein traegt also nicht wirklich viel, ist aber ein Phaenomen, das ich kenne, man definiert sich ja doch im Leben nicht unwesentlich ueber seine Herkunft. Angucken, was Judentum ist, wie es real-existent, heute realisiert wird, ist schon ok, denk ich. Vielleicht erhellt es bei Dir einige Besonderheiten an Deiner Mutter, was sich auf Toechter zu projizieren pflegt - einiges daraus war "Juedischkeit", soweit sie an ihrem Ort in der Biographie davon aufgenommen hatte.
Falls Du herausfinden kannst, ob sie aus "liberaler" oder "konservativer" Tradition her ins Leben kam, schau Dir diese Gemeinde-Art vorrangig an, fromm kann man in beiden Varianten sein. Wie fromm man von Herzen ist, sieht G0TT Sich bei allen Menschen von innen her mit an, am Ende der Tage wird G0TT das beachten, u.sodann, wie der Fromme oder weniger Fromme im Leben mit seiner jeweiligen Menschen-Umwelt umgegangen ist, z.B mit seiner Religion.

Wenn man Letztere wechselt, nach Massgabe, es fuehle sich "richtiger" an, ist darin durchaus ein Ansatz-Punkt, ueber sich selbst u.G0TTES "Stimme" in Dir mehr zu erfahren. Abraham kam damit gut aus, G0TT ist sein Freund, das wird seitdem an ihm - Abraham - als etwas sehr Besonderes anerkannt.
Noah - zuvor - war auch schon einen Schritt in die richtige Richtung vorangekommen, "er fand Wohlwollen in den Augen des HERR" - es war da, aber seit Adam hatte wohl fast niemand gewagt, es zu vermuten, um hinzuschauen u.es zu "finden" - das hebr. Wortspiel (MaTsa - JaTsa) darin ist, dass man "findet", was jemand anders "abgeschickt" hat. Bei ihm schiebt die Thorah es auf sein Attribut "gerecht", er wurde der Sache gerecht, Wohlgefallen am "Werk Seiner Haende" war der Start unserer Erschaffung, was sonst?

Das Attribut "fromm" bekommen in der Hl Schrift nicht allzuviele Menschen.
Judentum als solches macht weder "fromm" noch "gerecht", das sind generell erreichbare Qualitaeten der Menschen. Es bleibt in- und ausser-halb der Konfessionen etwas Erstrebenswertes, u.dass es das erst posthum Dir bekannt gewordene Faktum im Leben Deiner Mutter gab, dass es Dich beruehrte, ist sowohl ein bisschen "fromm" als auch "gerecht". Es hat Dich auf ein Thema ihres Lebens gebracht, woran sie selbst nicht weiter zu knuepfen vermochte. Vermutlich wird sie Dir dafuer ein bisschen dankbar sein, dass Du es nun als ihr "Problem" als Erbin angetreten hast, nehme ich an.

Auch dass Du nach dem ersten "Schreck" ueber unsere "613" Gebote u.den Eifer, mit dem die einen Juden dafuer plaedieren, das zu reduzieren, u.andre, das noch zu verfeinern (ist nur Zeichen davon, dass Judentum unverdriesslich sehr lebendig funktioniert. *g*) - dass Du also nun doch wieder einen zweiten Blick darauf werfen magst, ist gut, es entspricht schon der Liebes-Pflicht (Mitsvah), Vater u.Mutter zu ehren (als Menschen, die sie sind, ernstzunehmen).

Warum man mit den verwickelten Kascheruth-Regeln (Kueche u.Essen betreffend) anfangen sollte, die "613" Gebote zu beachten, ist mir unerfindlich, keins der Gebote wertet von sich aus hoeher als die andren. Alle ueberbrueckt das Gebot, ueberhaupt zu leben (das schon  Adam erhielt) - u.daher Leben (eignes u.fremdes) zu retten. Also keins davon wird Dich gefaehrden sollen, soweit Du im Prinzip ja schon juedisch bist (via Geburt aus einer Juedin), kann sein, dass Deine Mutter dies Gebot zig-mal erbrachte, u.in ihrer Situation u.dieser ihrer Welt damit schon sehr viel "tun" konnte.

Leih Dir mal ein "Kizzur Schulchan Aruch"-Buch, die gibt es in Uebersetzung, da wirst Du viel ueber Gebote jeder Richtung finden, die auch in andren Konfessionen von Wert sind u.gar nicht fuer "Gebote" gehalten werden
z.B wenn man einer Bitte nachkommt, Jemandem etwas zu geben, was der braucht, aber Du hast es u.braeuchtest es so sehr nicht selbst, es demjenigen freundschaftlich u.nett zu geben Icon_lol
- oder: wenn Dir jemand eine berechtigte Bitte um etwas, was der hat, u.Du braeuchtest, abgeschlagen hat, postwendend darum dem seine naechste Bitte um etwas, was der von Dir braeuchte, nicht zu geben, waere "Rache" u.das steht einem Juden nicht an, ist uns verboten. Icon_lol
oder: wenn man etwas von dem-Mitmenschen-nicht-allgemein-Bekanntes erfaehrt, oder Unnoetiges ueber den an dessen Feind meldet und weitertratscht, um den zu blamieren, ist das ein Vergehen der Kategorie "du sollst nicht morden", denn blossgestellt zu werden mindert dessen Lebenskraft eventuell so erheblich - es ist nicht entschuldbar durch etwa ein "ich sag ja nur, was wahr ist" - u.einem Hasser eine "Handhabe" zu liefern, ermoeglicht dem eine schwere Untat, ist - wenn mit Bedacht gesagt - daher noch schlimmer als das, was der - verblendet von Hass - schon fast unwillkuerlich taete Icon_lol
- man sagt, der Pharao-Koenig hatte ein "verspiegeltes" Herz (hhazaq, nicht "versteinert, hart") u.war nur verantwortlich fuer sein erstes ungerechtes Nein (sein Verhalten nachher war "automatisch")

Da ist auch "Juedischkeit" drin spuerbar, wie sehr es Juden zum Lebens-Elixier dienen kann, sich um Gebote u.nicht um Bedrohlichkeiten in dieser Welt kuemmern zu duerfen. Es steckt viel Freude u.Spass darin, wenn man wie Noah auf die Sache mit dem auffindbaren Wohlwollen G0TTES achtet.

mfG
WiT (/*-*)
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